Der Weißklee

(Trifolium repens)

Er ist ein Glücksbringer, eine Bienenweide, eine wichtige Futterpflanze und - für Ordnungsfanatiker - ein lästiges Rasenunkraut. Daneben ist er jetzt im Herbst auf Deichen, an Warfthängen und im Vorgarten eine der letzten blühenden Blumen.

Die Rede ist vom Weißklee, den auch heute noch fast jedes Kind kennt. Es gibt zwar eine ähnliche Art, den rosa blühenden Schwedenklee, und in der Salzwiese könnte man auch den Erdbeerklee vor der Fruchtreife mit dem Weißklee verwechseln - aber in aller Regel ist das, was wie Weißklee aussieht, auch wirklich Weißklee.

Die dreiteiligen Blätter haben an der Basis helle Flecken, die Blütenköpfe werden zur Fruchtreife braun, und die ganze Pflanze bildet mit kriechenden Ausläufern Flecken oder Teppiche. Wenn man nachts oder im Dauerregen hinschaut, fällt auf, dass die Blättchen herunterklappen und sich zusammenfalten, wobei stets das Mittelblatt die beiden seitlichen überdeckt. 

Niemand würde den Weißklee heute als typische Küstenplanze betrachten, denn er wächst in jedem Vorgarten und Park der gemäßigten Klimazonen unseres Erdballs. Ursprünglich war er jedoch eine Art der europäischen und sibirischen Meeresküsten. Bei uns wuchs er natürlicherweise an den Steilufern der Ostseeküste und in den obersten Salzwiesen der Nordsee. Im oberen Rotschwingelrasen ist er hier heute noch häufig.

Besonders dominant wird Weißklee auf den Deichen und den Hängen der Halligwarften. Er erträgt Beweidung und Mahd gut, da er - wie sein lateinischer Artname sagt - ganz flach kriechen kann und als Zwergform auch starken Vertritt und Verbiss übersteht. Durch seine deutliche Salz- und Überflutungstoleranz kann er im Sturmflutbereich der Nordsee problemlos überleben.

• viele Insektenarten sich auf die nahrhaften Kleearten spezialisiert haben, allein am Weißklee mehr als 20? 
• Kleesorten und Lupinen wegen ihrer Fähigkeit, den Luftstickstoff zu nutzen, oft als Gründüngung in der Landwirtschaft oder zur Begrünung kaputter Rohbodenflächen angesät werden?
• der "Glücksklee", den es im Blumentopf gibt, gar kein Klee ist, sondern ein Liliengewächs mit ent- sprechender Blattform?