Der Klappertopf
(Rhinanthus serotinus)
Eine von vielen gelben Blumen
Auf sandigen Wiesen in Küstennähe ist ab Mitte Juni eine gelbe Blume mit hellgrünen Kelchblättern zu entdecken: der Klappertopf. Die Pflanze wird 20 - 40 cm hoch. Die Blüten sind röhrenförmig mit einer Ober- und Unterlippe und sitzen jeweils in einem weiten, seitlich zusammengedrückten Kelch. An den Knoten des 4-kantigen Stängels sitzen paarige Seitenzweige, die wie der Haupttrieb in dicht beblätterten, hellgelben Blütenähren enden. Jedes Blatt, sowohl am Stängel als auch die Tragblätter der Blüten, ist länglich zugespitzt mit gesägten Kanten.
Gelbe Blume mit besonderen Namen
Der wissenschaftliche Gattungsname bedeutet übersetzt "Nasenblüte" - vermutlich weil der Botaniker, der die Gattung benannt hat, die Blütenform lustig fand. Zur Zeit der Samenreife rasseln die Samen bei Wind in den dann trockenen, aufgeblasenen Kelchen, was der Pflanze zu ihrem deutschen Namen verhalf.
Vampirblume
Klappertöpfe sind Halbschmarotzer, das heißt sie zapfen mit speziellen Saugorganen die Wurzeln benachbarter Pflanzen an und stehlen ihnen Nährstoffe. Dabei können sie deutliche Wuchsbehinderungen verursachen, weshalb sie auf Nutzwiesen als Schädlinge gelten. Klappertöpfe können sich auch selbst mit Wasser, Nährsalzen und Zucker versorgen, aber sie wachsen deutlich besser, wenn sie einen Wirt ansaugen.
Jedes Jahr neu
Klappertöpfe werden oft von Hummeln bestäubt. Ihre Samen, etwa 10 pro Blüte, haben Hautsäume zur Windverbreitung. Die Pflanzen sind kurzlebig und keimen jedes Jahr neu aus. Bei ihrer "Jagd" nach besonders nahrhaften Wirtspflanzen können Klappertöpfe im Lauf von Jahren fleckenartig über Wiesen "wandern". Sie parasitieren von Gräsern bis zu Bäumen verschiedenste Wirtspflanzen, die dann jeweils kleiner bleiben und weniger Blüten bilden.