Die Rentierflechten

(Cladonia spp.)

Wo leben Rentierflechten?

Man begegnet ihnen auf Grabkränzen und Modelleisenbahnen, in der Natur auf Sandtrockenrasen und in der Heide. Die buschigen Rentierflechten sind an karge, saure Böden gebunden. In Küstenheiden wachsen sie oft auf Krähenbeersträuchern, wo es luftfeuchte ist. Flechten können Feuchtigkeit nicht halten, da sie keine Rinde haben. Bei Trockenheit verfallen sie in Ruhe, überleben aber jahrelang.

Warum "Rentierflechte"?

Der Name ist zutreffend, denn Rentiere in der arktischen Tundra fressen große Mengen dieser genügsamen Pflanzen. Die Zellwände, die vom Flechtenpilz stammen, bestehen aus Chitin und werden von speziellen Bakterien im Rentierdarm verdaut.

Was sind Flechten?

Jede Flechte ist eine Arbeitsgemeinschaft aus einem Pilz und einzelligen Algen. Der Pilz ist der Chemiker und besorgt aus dem Untergrund, notfalls sogar aus Fels, die benötigten Mineralien. Die mikroskopischen Grünalgen erledigen die Photosynthese und versorgen die Lebensgemeinschaft mit Kohlehydraten. Gemeinsam können Pilz und Alge als Flechte die lebensfeindlichsten Orte besiedeln.