Die Moosbeere

(Oxycoccus palustris)

Zwerg unter den Zwergen

Unter den Zwergsträuchern der Küstenheide ist keine Art so winzig wie die Moosbeere. Ihre zu dünnen Fäden rückgebildeten "Stämme" kriechen als bis zu 80 cm lange Ranken über die Torfmoospolster der feuchten Dünentäler. Die kaum 5 mm langen Blättchen sind nur mit geschultem Blick zu finden. Einzig die 1 cm großen, gelb-rot gesprenkelten Beeren stechen im Hebst ins Auge.

Zäh und sparsam

Die kleinen, ledrigen Blätter der Moosbeere sind durch Festigungsgewebe so hart und "unappetitlich", dass sie von Pflanzenfressern meist verschmäht werden und der Pflanze mehrere Jahre erhalten bleiben. Die wachsige Blattunterseite und die eingerollten Ränder der herzförmigen Blätter schützen gegen Wasserverluste im Winter, wenn die Moospolster unter der Pflanze gefroren sind und kein Wasser liefern.

Herb und gesund

In manchen Jahren fruchtet die Moosbeere so reichlich, dass man sie sammeln und daraus Marmelade kochen kann. Ihre herben, sehr Vitamin C-reichen Früchte sind roh nicht jedermanns Sache, aber als Marmelade sind sie exquisit. Rohe Moosbeeren werden deutlich schmackhafter, wenn sie einmal durchgefroren sind.