Das Löffelkraut

(Cochlearia spp.)

Früheste Blume der Salzmarsch

Eine kleine weiße Blume leitet den Frühling im Vorland ein: das Löffelkraut. Diese Pflanze, die ihren Namen nach der Form ihrer Blätter bekam, ist an ihrem scharf senfartigen Geschmack leicht zu erkennen. Das Löffelkraut ist der einzige Vertreter aus der großen Familie der Kreuzblütler, der den Sprung in die Salzwiese geschafft hat. Zum Schutz gegen Versalzung wirft es alte salzhaltige Blätter ab.

Wintergrün und sommertot

Nach der Blüte im April und Mai ist das Jahr für das Löffelkraut bereits vorbei: Die Samen reifen, die Pflanze stirbt ab. Doch bereits im September keimt eine neue Generation heran und bildet kräftige Blattrosetten. Die Überwinterung als nahezu erwachsene Pflanze erlaubt dem Löffelkraut den frühen Blühbeginn ab April, wenn noch kein Gras hoch genug ist, um ihm das Sonnenlicht zu nehmen.

Drei gleiche Brüder

An der Wattenmeerküste sind drei verschiedene Löffelkräuter zu finden: Im Bereich der Halligen dominiert das Gewöhnliche Löffelkraut, an der Festlandsküste ist meist das Englische Löffelkraut anzutreffen, und auf den sandigen Böden der Inseln wächst besonders das Dänische Löffelkraut. Alle drei Arten bevorzugen die höheren Zonen der Salzwiese, wo sie nicht allzu stark salzhaltigen Boden vorfinden.