Kegelrobben hatten erfolgreiche Wurfsaison im Nationalpark

"Weder die winterliche Frostperiode noch das Seehundsterben des vergangenen Jahres bremsten den Wurferfolg der Kegelrobben im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer" bewertet Lothar Koch, Biologe bei der Schutzstation Wattenmeer, die gerade ausklingende Kegelrobben-Wurfsaison.

Gemeinsam mit dem betreuenden Naturschutzverband Öömrang Ferian auf Amrum und der Unterstützung des Zollbootes "Kniepsand" hatte die Schutzstation Wattenmeer auf Sylt wieder mit Spannung den winterlichen Kindersegen bei Deutschlands größtem und gleichzeitig seltensten, heimischen Meeressäugetier verfolgt.

Bewacht von massigen,über 300 kg schweren Männchen, gebären die Kegelrobbenweibchen, trotz Eis und Schnee, jedes Jahr ihren Nachwuchs auf einem häufig überspülten Aussensand zwischen Sylt und Amrum. "Dank des weitgehend sturmfreien Winters hatten die Kegelrobben dieses Mal keine Schwierigkeiten sich am angestammten Wurfplatz zu halten. So waren an den Inselstränden diesen Winter nur wenig Bewachungen von verdrifteten Jungtieren erforderlich." berichtet Till Meinrenken, Biologe des Öömrang Ferians.

Entsprechend gut fällt auch die winterliche Wurfbilanz aus: Mit 18 registrierten Geburten konnten die Kegelrobben fast ihr Rekordergebnis vom vergangenen Winter erreichen (2001/2: 21 Jungtiere). In früheren Jahren waren kaum mehr als zehn jährliche Geburten registriert worden. Auch die kleine Wurfkolonie der Kegelrobben bei Helgoland konnte ihren erst vor wenigen Jahren belegten Wurfplatz mit acht neugeborenen Tieren nahe der Felseninsel gut behaupten.

Nach einer dreiwöchigen Säugezeit vagabundieren die Jungtiere übers Meer und entfernen sich bis zu 600 km weit von ihrem Wurfplatz. Der heimische Gesamtbestand fortpflanzungsfähiger Kegelrobben wird an der deutschen Nordseeküste auf unter 150 Tiere geschätzt.