Seehund am Sylter Strand von Hund angegriffen

Schutzstation kritisiert Verhalten der Hundehalterin

Am 26.11.2012 wurde ein Seehund an der Hörnum Odde von einem Hund angegriffen. „Wahrscheinlich wollte sich der Seehund nach der stürmischen Nacht ausruhen“, erklärt Silvia Gaus, Naturschutzreferentin der Schutzstation Wattenmeer. Während eine Mitarbeiterin der Schutzstation bei dem Seehund auf einen Seehundjäger wartete, um das Tier nach Verletzungen zu untersuchen, tauchten plötzlich zwei Hunde auf. Es handelte sich um einen Berner Sennenhund und um einen braunen Jagdhund. Der Berner Sennenhund stürzte sich auf den Seehund und fügte ihm Verletzungen an Hals und Hinterflosse zu. Während die Besitzerin der Hunde dazwischen ging, flüchtete der Seehund ins Meer. „Wie schwer der Seehund verletzt ist, kann niemand sagen.“

Silvia Gaus kritisiert das Verhalten der Hundehalterin. Überall am Strand seien Schilder aufgestellt gewesen, die auf den ruhenden Seehund hinwiesen. „Die Hunde hätten an der Leine sein müssen.“ Während ihrer 20-jährigen Laufbahn in der Schutzstation hat Gaus so etwas noch nie erlebt. „Das hätte aber auch genauso gut umgekehrt ablaufen können. Seehunde können sehr fest zubeißen.“ Ihrer Ansicht nach sollten Hunde in Gegenden, in denen Wildtiere zu erwarten sind, immer angeleint sein.
SHZ