Öl in der Nordsee

Wie schädigt das Öl die Seevögel?

Öl verklebt das Gefieder von Seevögeln und veranlasst sie, sich mit dem Schnabel zu putzen. Dabei gelangt Öl in den Magen und führt zu Vergiftungen. Stärker verölte Tiere sterben oft in kurzer Zeit an Unterkühlung, da das verklebte Gefieder keine Isolationswirkung mehr hat.

Wieviele Opfer fordert das Öl?

Pro Jahr sterben an der deutschen Wattenmeerküste rund 15.000 Vögel an der "schleichenden Ölpest". Schiffsunglücke wie z.B. die Strandung der PALLAS 1998 können innerhalb weniger Wochen Zehntausende von Vögeln zusätzlich das Leben kosten.

Woher kommt das Öl?

Nur ein Bruchteil der etwa 100.000 t Öl, die jährlich in die Nordsee fließen, stammt aus Unglücken (9 %). Der überwiegende Teil sind illegal entsorgte Treibstoffreste von Schiffen ("Sludge", 23 %), "Geklecker" der Bohrinseln (20 %) und Einleitungen über Flüsse (48 %).

Was muss geschehen?

  • Pflicht zur Ölschlammentsorgung in Häfen (automatische Bezahlung über Liegegebühr)
  • Einrichtung einer schlagkräftigen "schnellen Einsatztruppe" der Küstenwache
  • technische Umstellung der Bohrinseln (Bohrkleinentsorgung, kein Erdöl als Bohrgleitmittel)

Quelle: NVN/BSH (1998): Ölverschmutzungen. In: Natur 8/98, Sonderbeilage

Ölförderung im Nationalpark Wattenmeer?

Ölförderung ist mit den Anforderungen an Nationalparke oder Weltnaturerbegebiete nicht vereinbar. Daher setzen wir uns seit Jahren für das Ende der Bohrplattform Mittelplate vor Friedrichskoog ein.
Mehr hierzu.