Mit Hammer, Spaten oder Erdbohrer

Regnerische Beschilderung von Brutgebieten

Ziemlich nass waren die Arbeiten zum Schutz verschiedener Vogelbrutgebiete in den vergangenen Wochen. An vielen Stellen im und am Nationalpark schwärmten unsere Freiwilligen aus, um Winterschäden an den Beschilderungen auszubessern. Teilweise wurden auch "Flexible Brutgebiete" oder sogenannte "Strandinseln" eingerichtet. In St. Peter-Ording war der Aufbau eines Elektrozaunes besonders aufwändig, der die Brutvögel auf einer hochgelegenen Muschelsandfläche vor hungrigen Füchsen oder Marderhunden schützen soll. Unterstützt wurden die Teams von örtlichen Tourismusorganisationen und teilweise auch von Ehrenamtler:innen, die oft viele Stunden mithalfen. 
Einige Zeit werden auch Kontrollen der Schutzgebiete brauchen. Geht es bei den Flexiblen Brutgebieten oder den Strandinseln eher darum, Schäden auszubessern, die Brutbestände zu erfassen oder auch interessierte Gäste zu informieren, muss der Elektrozaun täglich auf seine Funktion überprüft werden. Bis in den Juli können so über 100 Kontrollgänge zusammenkommen.

Zum Schutz der Brutvögel vor Störungen bitten wir darum, die Beschilderungen zu respektieren und die markierten Gebiete möglichst mit etwas Abstand zu umgehen. Herzlichen Dank!

Mehr über die Brutvögel im Nationalpark erzählen unsere Freiwilligen gern auf den vogelkundlichen Wanderungen und Radtouren, die sie an vielen Orten anbieten. Die Termine stehen hier im Gesamtkalender und auf den Seiten der Stationen.

Collage zweier Fotos von der Beschilderung
Noch vor Ostern sollte vor St. Peter ein Flexibles Brutgebiet errichtet werden. Da die Zeit drängte, ließ sich das Team auch nicht vom Regen bremsen.
Basislager am Strandwall
Am 25. März schien am Böhler Strand zum Aufbau des E-Zaunes immerhin anfangs die Sonne. Die Tourismus-Zentrale SPO unterstützte uns mit dem Materialtransport.
Zwei Freiwillige mit Erdbohrer
Lenz und Jannis bekamen mit einem Erdbohrer schnell Routine, so dass knapp 50 schwere Holzpfähle in wenigen Stunden gesetzt waren.
Elektrozaun auf einer Vordüneninsel am Böhler Strand
Nach einem zweiten Tag, konnten wir den Zaun in Betrieb nehmen.
Liegenden Zaunteile unter Regenwolken
Tags darauf warfen die stürmische Böen einer Regenfront allerdings viele Elemente wieder um.
Freiwillige am Steuergerät des Zaunes
Gestern setzten wir daher noch einmal zusätzliche Pfähle - dieses Mal überwiegend wieder bei "Schietwetter". Auch eine Einführung einiger Freiwilliger in die Technik musste bei Regen stattfinden.
Einsatz mit dem Vorschlaghammer
Auf Sylt wurde heute bei Sansibar eine "Strandinsel" abgegrenzt. Diese soll nicht nur Sandregenpfeifern und anderen Vögeln als Brutgebiet dienen, sondern auch Stranddisteln und anderen seltenen Pflanzen eine Zone ohne Schäden durch Vertritt bieten. Herausfordernd ist der Umgang mit dem schweren Vorschlaghammer.
Hammer mit gebrochenem Stiel
In St. Peter-Ording hatte dieser Hammer gestern nicht durchgehalten.
Team beim Ausheben von Löchern
Naturschutzbotschafterin Charlie Esser zeigte auf der Insel den Umgang mit dem Lochspaten.
Arbeiten mit dem Trecker am Strand
An der Seeseite war die Arbeit einfacher, da der Tourismus-Service einen Kollegen samt Trecker zur Verfügung stellte, der viele Pfähle mit dem Frontlader in den Sand drückte.
Freiwillige schraubt Schild an Pfahl
Im wieder einmal aufkommenden Regen schraubte Freiwillige Antonia noch die Infotafeln an, die den Gästen erläutern sollen, warum hier eine "Strandinsel" abgegrenzt ist.
Austernfischer und Seeregenpfeifer hinter E-Zaun
Jetzt hoffen wir, dass Austernfischer oder die unscheinbaren Seeregenpfeifer (halb rechts im Bild) wie im Vorjahr wieder erfolgreich brüten.