Feuchte Dünentäler

Sechs Monate Flut

Senken zwischen den Dünen, die vom Wind so weit ausgeblasen wurden, bis die aufsteigende Feuchtigkeit des Grundwassers den Sand festhielt, füllen sich im Herbst oft mit Regenwasser. Von November bis April können diese Dünentäler überflutet sein. Erst die Sommerhitze lässt die Täler wieder trockenfallen und bietet einige Monate lang Sumpfpflanzen die Gelegenheit, an ihrem Grund zu wachsen.

Dünenzwerge und Binsenfluren (Isoeteo-Nanojuncetea)

Typisch für die nährstoffarmen, monatelang überfluteten Dünentäler sind kleine Binsen und seltene Moorpflanzen. Kleinling, Zwerglein, Zwergbinse und Sumpfsitter sind einige Namen, die aus der Fabelwelt zu stammen scheinen, bei Botanikern jedoch die Ohren zum Klingen bringen. Kaum ein Lebensraum an der Küste ist so reich an seltenen und gefährdeten Pflanzenarten wie die feuchten Dünentäler.

Gefahren für das Wunderland

Die artenreichen Pflanzengesellschaften der feuchten Dünentäler hängen von fein ausbalancierten Bedingungen ab. Fällt der Grundwasserstand, z.B. durch zu hohe Trinkwasserentnahmen, verwandeln sie sich in artenarme Grau- und Braundünen. Gelangt Dünger in den Boden, z.B. durch Stickoxide aus dem Regenwasser, wachsen kräftigere Röhrichtpflanzen, allen voran Schilf. Der Artenreichtum der feuchten Dünentäler zeigt an, ob eine Insel die menschliche Besiedlung erträgt.