Die Pfuhlschnepfe

(Limosa lapponica)  

Woran erkennt man die Pfuhlschnepfe?

Dieser recht scheue Vogel ist am besten an seinem langen, leicht nach oben gebogenen Schnabel zu erkennen. Der Schwanz ist braun-weiß quergestreift. In der Brutsaison sind die Männchen rostrot gefärbt, die Weibchen etwas blasser. Daher dachten Vogelkundler früher, dass es sich um zwei verschiedene Arten handele. In der Größe reicht die Pfuhlschnepfe fast an den auffälligen Austernfischer heran.

Wo kommt sie her?

Die Pfuhlschnepfen im Watt kommen teils aus Skandinavien, teils aus Sibirien, wo sie am Rande der Taiga brüten. Nach der Brutzeit ziehen sie ins Wattenmeer, wo sie sich gleichmäßig verteilen. Die skandinavischen Exemplare mausern und überwintern hier. Die Sibirier dagegen fressen sich nur ein Fettpolster an und ziehen weiter nach Afrika. Sie kehren erst Ende April wieder ins Watt zurück, während die skandinavischen Pfuhlschnepfen schon ab März wieder im nördlichen Wattenmeer zu sehen sind.

Wie kommt sie mit der langen Wanderung zurecht?

Die sibirischen Durchzügler haben das Problem, dass sie nicht zu schwer sein dürfen, denn beim Langstreckenflug kostet jedes Gramm Gewicht zusätzliche Energie. So verkleinern sie ihre Organe, um Gewicht einzusparen! Am Ende eines Fluges sind dann nicht nur die Fettreserven verbrannt, sondern auch Teile des Brust- und Herzmuskels.
In Alaska brütende Pfuhlschnepfen unternehmen übrigens die längsten bekannten Non-Stop-Flüge aller Vögel. So wurde im Herbst 2007 mit einem Minisender der Direktflug eines Vogels vom Yukon-Delta in das Winterquartier in Neuseeland nachgewiesen - etwa 11.500 Kilometer in 9 Tagen!

Im Internetportal BeachExplorer.org kann man Beobachtungen der Pfuhlschnepfe hier eingeben.

2017 wurden einige Pfuhlschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet. Mehr dazu hier.