Der Wanderfalke

(Falco peregrinus)

Rückkehr eines Verschollenen

Der Wanderfalke war jahrtausendelang der Lieblingsvogel der Falkner und ein königliches Tier. Ende der 70er Jahre starb er in weiten Teilen Mitteleuropas aus. Ursachen waren die illegale Verfolgung durch Taubenzüchter und die Giftwirkung von Pestiziden (DDT) aus der Landwirtschaft. Inzwischen sind überwinternde Wanderfalken aus Skandinavien wieder regelmäßig an der Küste zu sehen, und die Art brütet sogar wieder hier.

Schnellster Jäger der Lüfte

Der Wanderfalke ist ein spezialisierter Vogeljäger, der die Beute im Sturzflug mit über 250 km/h angreift und schon beim Aufprall tötet. Alle Watvögel des Wattenmeeres passen in sein Beutespektrum. Daher verbreitet ein auftauchender Falke helle Aufregung bei den Rastvögeln. Bevorzugte Sitzwarten und potenzielle Brutplätze der Falken sind Leuchttürme und andere hohe Gebäude.

Spartanische Wohnung

Das Gelege des Falken liegt ohne Nistmaterial in Felsnischen, mitunter auch in verlassenen Horsten anderer Vögel. Seit 1992 nisten im Wattenmeer einzelne Wanderfalkenpaare auf Sandinseln am Boden. Daher besteht Hoffnung, dass die Art sich als Bodenbrüter in den Nationalparken wird ansiedeln können. Drei bis vier Junge sind normal, 1998 wurden in Nordfriesland sogar fünf Junge entdeckt.