Alles Gute, Dobby!

Seltener Zirrenkrake wieder im Nationalpark Wattenmeer freigelassen

Ende September war auf Hallig Hooge ein Zirrenkrake entdeckt und dann in der Ausstellung der Schutzstation abgegeben worden - der erste Fund eines lebenden Tieres dieser Art im Weltnaturerbe Wattenmeer. Da es im Wattenmeer leider bislang keine größere fischereifreie Zone gibt, in der man das "Dobby" genannte Tier hätte gefahrlos freilassen können, kam es für einige Wochen in das größte Aquarienbecken im Nationalpark-Haus "Arche Wattenmeer" in Hörnum / Sylt. Denn im Oktober als Hauptfangsaison der Krabben- und Miesmuschelfischerei erschien das Risiko zu groß, dass Dobby im Watt gleich wieder in einem Fischernetz landet. Gestern entließ das Freiwilligen-Team der Schutzstation die kleine Kraken-Dame nun wieder an der Ostseite von Hörnum in die Freiheit. In diesem Bereich bieten Steine viele Versteckmöglichkeiten. Und mit dem Ebbstrom hat Dobby auch die Chance, schnell wieder in die offene Nordsee zu gelangen. Am 20. Oktober war auch knapp nördlich des Wattenmeers bei Blåvands Huk ein Zirrenkrake angespült und gleich wieder ins Wasser getragen worden. Eigene Beobachtungen von Zirrenkraken können im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer gemeldet werden.

BFD-ler Tobias Friedländer lässt Dobby wieder vorsichtig in die Nordsee gleiten.
Zirrenkraken sind wie alle Oktopusse faszinierende Tiere! Mit jedem einzelnen Saugnapf an ihren Armen können sie Gegenstände nicht nur betasten, sondern auch schmecken. Obwohl sie als Weichtiere nah mit den Muscheln oder Schnecken verwandt sind, sind sie sehr intelligent und lernfähig.
Dobby im großen Aquarienbecken im Nationalpark-Haus "Arche Wattenmeer" in Hörnum / Sylt. Steine und Algen boten hier Abwechslung und gute Versteckmöglichkeiten.
Etwas wehmütig blickte das Hörnumer Freiwilligen-Team auf die Kühlbox mit der Kraken-Dame.
Dobby in Freiheit - vor dem Wellenkamm ist sie gerade noch zu erahnen.
Ein schönes Portrait des intelligenten Tieres. Alles Gute!