Abtrag Schafberg Westerhever

Das Umfeld des ehemaligen Schafbergs wird seit 1992 nicht mehr beweidet. Der künstliche Hügel hat somit auch keine Funktion mehr für Schafe. Er ist aber so hoch, dass er eine praktisch sturmflutsichere Festung für Füchse ist, die natürlicherweise an dieser Stelle im Nationalpark nicht vorkommen würden. Etwa Ende der 1990er- bzw. Anfang der 2000er-Jahre wurde der Hügel vor Westerhever von Füchsen besiedelt. Noch Anfang der 90er-Jahre über 300 Paare Küsten- und Flussseeschwalben, über 2000 Paare Lachmöwen, Silber- & Heringsmöwen, Sand- & Seeregenpfeifer und Rasttrupps von teilweise über 100.000 Knutts. Mit Einzug des Fuchses gingen diese Bestände massiv zurück bzw. verschwanden ganz. Und so ist die Beseitigung dieses Fuchsberges ein Vorhaben des Küstenschutzes, das eindeutig und ohne Abstriche auch dem Naturschutz dient.

Problematik und Brisanz

Der Erdhügel im Vorland von Westerhever war ursprünglich eine Ringtränke. Diese Funktion verlor er bereits 1962. Denn nach schweren Schäden durch die Sturmflut wurde der Fething verfüllt und die Wasserversorgung der Tiere durch eine Wasserleitung sichergestellt.

Bis 1990 diente dieser Hügel dann bei Landunter als "Schafberg" (siehe Foto vom Ende der 1970er-Jahre mit Vogelzählern der Schutzstation). Nach der Aufhebung der Beweidung im Frühjahr / Ostern 1991 lag er im Vorland als "Soda"-Berg, d. h. einfach nur "so da". Noch in den 1960er-Jahren galt der Abschuss eines Fuchses auf Eiderstedt als Besonderheit. Mit der Ausrottung der Tollwut (Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei) hat sich der Fuchs auch auf der Halbinsel stark ausgebreitet und heute in einer stark entwässerten Landschaft mit einem hohen Bestand des eingeschleppten Bisam ganzjährig beste Lebensbedingungen.

Das Umfeld des ehemaligen Schafbergs wird seit 1992 nicht mehr beweidet. Der künstliche Hügel hat somit auch keine Funktion mehr für Schafe. Er ist aber so hoch, dass er eine praktisch sturmflutsichere Festung für Füchse ist, die natürlicherweise an dieser Stelle im Nationalpark nicht vorkommen würden. Etwa Ende der 1990er- bzw. Anfang der 2000er-Jahre wurde der Hügel vor Westerhever von Füchsen besiedelt.

In den seit 1991 vorliegenden Betreuungsberichten wird 1995 erstmalig ein Fuchs im Vorland erwähnt. 1996 wird ein Fuchsbau in einem hohen Schafdamm an der Nordseite der Tümlauer Bucht erwähnt. Seit 1997 ist regelmäßig von Fuchsspuren im Vorland die Rede. 2005 wurden im Schafberg zahlreiche Eingänge zu Bauen gefunden, die vermutlich zu zwei oder drei verschiedenen Bauen gehörten.

Zeitweise wurden mehrere Bauten gleichzeitig genutzt und regelmäßig Junge aufgezogen. Die Fotos einer Fähe mit ihren Jungtieren am 9.5.2009 stammen von einer Wildkamera, die die Schutzstation Wattenmeer in diesem Jahr auf dem Schafberg einsetzte.

Noch Anfang der 90er-Jahre über 300 Paare Küsten- und Flussseeschwalben, über 2000 Paare Lachmöwen, Silber- & Heringsmöwen, Sand- & Seeregenpfeifer und Rasttrupps von teilweise über 100.000 Knutts. Mit Einzug des Fuchses gingen diese Bestände massiv zurück bzw. verschwanden ganz. Bis etwa 1995 waren mehrere Seeschwalbenkolonien im Vorland von Westerherver und auch die Austernfischer brüteten sehr erfolgreich auf der Vorlandkante. Dann haben Füchse den ehemaligen Schafberg besiedelt, und seither werden sämtliche Vogelküken weggefressen.

Die Seevögel haben auch generell ein ernstes Problem mit Füchsen, seit die Tollwut ausgerottet ist und der Fuchsbestand an Land sich dauerhaft verdreifacht hat. Ein künstlicher Erdhügel weit draußen im Vorland verlängert diese Problematik bis weit in den Nationalpark hinein. In einem Aktionsradius von etwa drei Kilometern – so weit läuft ein Fuchs locker jede Nacht – haben Bodenbrüter nur noch minimale Vermehrungsschancen.

Zum Thema "Küstenschutz". In Westerhever und entsprechenden Zeitungsartikeln heißt es oft, dass mit dem Abtrag des Fuchsbergs erstmals der Naturschutz den Küstenschutz aushebele und ein wichtiger Wellenbrecher verloren gehe. Schaut man sich Luftbilder z. B. vom Orkan Tilo an, wird schnell klar, dass dieser Effekt angesichts der Entfernung vom Deich wohl zu vernachlässigen ist. Die Wellen werden ganz offensichtlich vor allem von der hohen Salzwiesenkante gebrochen. Die Wellen seewärts der Salzwiesenkante sind deutlich größer als an deren Binnenseite. Die Beseitigung dieses Fuchsberges ist ein Vorhaben des Küstenschutzes, das eindeutig und ohne Abstriche auch dem Naturschutz dient.

Forderungen der Schutzstation Wattenmeer

  • Abtrag des Schafbergs, um die Vermehrung des Fuchses in einer künstlichen Struktur zu unterbinden.
  • weitere Maßnahmen, wie z. B. Vernässung der Vorlandflächen
  • weitere Maßnahmen im Prädationsmanagement z.B. Erstellung eines Actionplans, welcher auch Gebietsentwicklungen einschließt