Der Nationalpark kommt endlich und die Seehunde sterben

Die Schutten-Geschichte von 1982 - 1992

Spülsaumkontrolle 1983 auf dem Süderoogsand

Zum Anfang der achtziger Jahre ging die Arbeit der Schutzstation in ihr drittes Jahrzehnt. Die Aktivisten um Gert Oetken waren immer noch unermüdlich an der gesamten Westküste unterwegs.

Das Netz der Stationen wurde weiter ausgebaut und über Nordfriesland hinaus mit einem Zentrum in Büsum nach Dithmarschen erweitert. Dazu kam auch eine intensive Beschäftigung von Zivildienstleistenden.

Dieser Aufwand war nötig, um den umfassenden Betreuungsauftrag hauptsächlich für das Naturschutzgebiet „Nordfriesisches Wattenmeer“ zu erfüllen. Doch diese Arbeit geriet schon 1982 in Gefahr. Die 1981 in Nordfriesland gegründeten „einheimischen Naturschutzvereine“ wurden dezidiert vom Landrat Petersen aufgefordert, sich um die 1983 neu zu vergebenden Betreuungsaufträge zu bemühen.

„Der Schutzstation sei zu danken, doch sei nun ein großer Zeitraum zu Ende, da es jetzt gelungen sei, Einheimische für den Naturschutz zu mobilisieren. Die Schutzstation müsse sich jetzt einreihen können in die Hilfsorganisationen für einheimische Naturschutzvereine“, so Landrat Dr. Petersen. Die Auseinandersetzungen gingen aber letztlich wieder als Punktsieg an die Schutzstation. Denn die Aktivisten des Vereins hatten nicht nur langjährige Erfah- rung, sondern auch ein riesiges Engagement.

Mitte der achtziger Jahre jedoch stießen die Möglichkeiten des reinen Ehrenamtes    endgültig an ihre Grenzen. Zwar hatte sich das Konzept von Gert Oetken bewährt, jedes Mitglied aktiv in die Vereinsarbeit einzubinden. Aber neben Beruf und Familie war die Arbeit für den Verein irgendwann limitiert. Für die Vorstandsmitglieder gab es jeden Monat mindestens eine Vorstandsmarathonsitzung zu absolvieren (kein Protokoll aus dieser Zeit weist ein Ende vor Mitternacht aus).

Lesen Sie in unserer Zeitschrift "wattenmeer" (unten zum Download als pdf), wie im dritten Schutten-Jahrzehnt die Hauptamtlichen und der Nationalpark kamen und die Schutzstation ihre genialste Aktion plante.Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek, Biologe, Altpraktikant und Schutten-Mitglied, führt Sie durch das Tschernobyl-Jahrzehnt.




Ziviseminar 1981 auf Hallig Langeneß