Ist der Wattschlick im Nationalpark eine bedeutende Öllagerstätte?

Diese Frage stellten sich kürzlich einige Passagiere auf der Fähre zur Hallig Langeneß, als diese wegen des starken Ostwindes und dem damit resultierenden Niedrigwasser auf einer Schlickbank ins Stocken geriet. Um aus der Untiefe hinauszumanövrieren, ließ der Kapitän die Schiffsschraube Schwerstarbeit leisten. Der dabei an die Wasseroberfläche gequirlte Schlick führte zu einer in Regenbogenfarben schillernden Lache, die bald das ganze Schiff umgab.

Auf besorgte Nachfrage durch die Schutzstation Wattenmeer gab der Kapitän die Auskunft, dass hier im Boden lagernde, alte Ölablagerungen aufgewirbelt würden. Der Chemikalienfachmann für Nordseeölproben Günter Dahlmann vom Bundesamt für Seeschiffahrt in Hamburg hält das für Humbug. Er sieht nur zwei Erklärungsmöglichkeiten: Entweder muss die Fähre selbst Öl geleckt haben, oder es handelte sich um die Rückstände filmbildender Mikroorganismen im Boden-eine Variante die eher unwahrscheinlich sei. Endgültig wohl eine Frage, die nur durch Probennahme geklärt werden könnte. Wir bleiben am Ball.