Knutts - zwischen Kanada und Mauretanien

Interessante Beobachtungen beringter Zugvögel im Wattenmeer

In diesem Frühjahr unterstützt Biologe Benjamin Gnep die Freiwilligenteams der Schutzstation Wattenmeer bei ihrer vogelkundlichen Arbeit. Unter anderem überprüfte er hierbei im April und Mai, ob in den großen Schwärmen rastender Knutts auch farbig markierte Tiere zu finden waren. Da zurzeit Forscher aus vielen Ländern am ostatlantischen Vogelzugweg Knutts mit farbigen Ringen oder Flaggen kennzeichnen, ist etwa jedes 400. Tier markiert.

Insbesondere auf Föhr, aber auch auf Hooge und dem Norderoogsand wurde Benjamin Gnep tatsächlich fündig. Ein Tier stammte hierbei sogar von Ellesmere-Island in Nordost-Kanada, eines vom Porsanger-Fjord in Nord-Norwegen und eines aus Mauretatanien. Allein anhand dieser Funde lässt sich somit gut der enorme Einzugsbereich des Wattenmeers dokumentieren. Denn nach den Nonnen- und Ringelgänsen ziehen jetzt auch die Watvögel wie Alpenstrandläufer, Pfuhlschnepfen oder Knutts in ihre arktischen Brutgebiete in Kanada, Grönland, Spitzbergen oder Sibirien. Im Spätsommer und Herbst kommen die Vögel wieder zurück ins Wattenmeer, um sich Vorräte für den weiteren Zug nach Süden anzulegen.

 

Dieser Knutt wurde auf Ellesmere-Island in Nordost-Kanada beringt.
Benjamin Gnep
Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen - etwa jedes 400. Tier ist zurzeit markiert.
Dieser Knutt wurde in Nord-Norwegen mit Ringen und einer kleinen Flagge gekennzeichnet.
Übersicht einiger Herkunfsorte in diesem Frühjahr im Wattenmeer beobachteter Knutts.