Meldorfer Bucht - Erneuter Raketenschuss ins Watt

Wie bereits vergangenen November, sorgt zusätzlich zu den Bergungsarbeiten um die Pottwale, auch die Wehrtechnische Dienststelle der Bundeswehr wieder für Unruhe im südlichen Teil des Nationalparkes. In der ersten Februarwoche (4-8.2.) kommt es erneut zu einem Raketentest. Ein ähnlicher Test im November hatte für Aufsehen gesorgt, weil die abgeschossene Rakete sich, anders als geplant, mehrere Meter tief in den Schlick bohrte und mit aufwendigen Baggerarbeiten wieder ausgegraben werden musste. Auch bei dem aktuellen Test wird wieder mit so einer Panne gerechnet- ein Hydraulikbagger steht vorsorglich bereit.

"Genau solche Begleiterscheinungen sind es, die die militärischen Tests im Nationalpark so problematisch machen", sagt Lothar Koch, Sprecher der Naturschutzorganisation. "Der Abschussknall ist schnell vertönt, aber die aufwendigen Vor- und Nachbereitungen bringen immer wieder Störungen in das bedeutende Schutzgebiet."

Die Natur hält sich auch nicht mehr an das vereinbarte "zeitliche Fenster" zwischen November und März, in dem angeblich mangels Vögel keine Störungen zu erwarten sind. Die Rastvogelstatistiken weisen darauf hin, daß, vor allem in milden Wintern, immer mehr Vögel bei uns im Wattenmeer bleiben, statt fortzuziehen. Dennoch laufen bei der Bundeswehr bereits Vorbereitungen für weitere Erprobungen im März.