Peter Meiwald bei der Schutzstation Wattenmeer am Leuchtturm Westerhever

Peter Meiwald, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Bundestagsfraktion, besuchte am 12. Mai die Schutzstation Wattenmeer in Westerhever.

Eingeladen hatte Hans-Ulrich Rösner, Leiter des Husumer WWF-Wattenmeerbüros, um dem Niedersachsen Meiwald das besondere Engagement privater Naturschutzverbände und andere Besonderheiten des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer näher zu bringen.

Allein die Schutzstation Wattenmeer unterhält ein Netzwerk von 20 Stationen, von dem aus in großen Bereichen des Nationalparks Aufgaben der Gebietsbetreuung wahrgenommen werden.
Die beiden jungen Mitarbeiterinnen Lena Grabherr (Freiwilliges Ökologisches Jahr) und Linh Chi Nguyen (Bundesfreiwilligendienst) berichteten von der Brutvogelkartierung vor Westerhever, die zurzeit einen großen Teil ihrer Arbeitszeit einnimmt. Gleichzeitig sind die Tage des ehrenamtlichen Teams mit naturkundlichen Führungen, der Naturschutz-Ausstellung und der Betreuung der Gästegruppen im Nationalpark-Seminarhaus voll ausgefüllt. Hans-Ulrich Rösner hierzu: "Ich kenne weltweit keinen anderen Nationalpark, in dem private Verbände mit Freiwilligen so umfangreiche Arbeiten übernehmen. Das ist großartig, und vorbildlich. Wollte man dies alles mit hauptamtlichen Rangern leisten, wäre es für das Land kaum zu finanzieren. Allerdings brauchen wir für einen Teil der Aufgaben auch Ranger und der Einsatz der Freiwilligen darf kein Grund für das Land sein, den entsprechenden Bedarf an Rangern im Nationalpark nicht einmal zur Hälfte abzudecken". Peter Meiwald beeindruckte hierbei auch die Lebensweise der jungen Freiwilligen: "Es ist bemerkenswert, wie eigenverantwortlich Ihr hier draußen arbeitet - und dass Ihr dabei trotz der Entfernungen viel mit dem Fahrrad macht und ohne Auto auskommt."

Ein weiteres Thema war das 30-jährige Jubiläum des Nationalparks. Hier machten Rösner und Stationsleiter Rainer Schulz deutlich, dass der langfristige Erhalt dieser Landschaft auch weiterhin intensive Anstrengungen erfordere. So meinte Rainer Schulz: "Auch wenn das Wattenmeer inzwischen sogar als Weltnaturerbe ausgezeichnet ist, fehlen noch immer viele ursprünglich typische Arten wie Stör, Rochen, Haie oder Sandkorallen. Sollen Projekte wie die Wiederansiedlung des Störes tatsächlich zum Erfolg führen, sind endlich nennenswerte fischereifreie Zonen im Nationalpark und den vorgelagerten Meeresgebieten notwendig."
Um Unterstützung aus Berlin baten Rösner und Schulz auch im Hinblick auf den Klimawandel. So sei eine Anpassung des Wattenmeers an einen immer schneller steigenden Meeresspiegel nur möglich, wenn Land, Bund, Naturschutz und Wissenschaft gemeinsam frühzeitig Lösungs-Strategien entwickelten. Peter Meiwald war hierbei wichtig, dass der Bund als größter Geldgeber des Küstenschutzes hierbei darauf achte, "dass die einzelnen Maßnahmen außer der Sicherheit der Bevölkerung zugleich auch dem Erhalt des Wattenmeers dienen."

Peter Meiwald mit dem Team am Turm
Peter Meiwald (2.v.r.) mit Linh Chi Nguyen (BFD), Jannes Fröhlich (WWF), Lena Grabherr (FÖJ), Rainer Schulz und Hans-Ulrich Rösner