Regierungskonferenz auf Sylt

Schutzstation Wattenmeer fordert: Schutz vor Schiffsunfällen muss verbessert werden

Für die elfte Regierungskonferenz der Wattenmeeranrainer vom 17. - 18. März auf Sylt fordert die Schutzstation Wattenmeer eine Ausweitung der "sensiblen Schutzzone" (PSSA-Gebiet) auf die Schifffahrtswege bis hin zu den Hafengrenzen.

"Ein havarierter Öltanker im Wattenmeer und die Schutzbemühungen der letzten 30 Jahre waren vergebens," sagt Johann Waller, Vorsitzer der Schutzstation Wattenmeer. "Daher müssen wir alles Notwendige gewährleisten, damit es dazu nicht kommen kann", so Waller weiter. Die Nordsee sei schließlich eine der am dichtesten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Das Wattenmeer war 2002 als eine Lehre aus dem Pallas-Unfall auf maßgebliche Initiative der Naturschutzverbände zu einem PSSA ("besonders empfindlichen" und damit schützenswerten) Gebiet erklärt worden. Die Schifffahrtswege blieben dabei ausgespart.

Als weiteres wichtiges Konferenzziel sieht Harald Förster, Geschäftsführer der Schutzstation Wattenmeer die Auseinandersetzung mit den langfristigen Folgen des Klimawandels auf die Küstenregion. "Immer höhere Deiche sind leider keine ausreichende Antwort auf die globale Erwärmung und den damit verbundenen Meeresspiegelanstieg", sagt Förster. Durch den steigenden Meeresspiegel sei das Watt von Erosion bedroht. Es verliere dadurch seine Schutzfunktion als Wellenbrecher für das dahinter gelegene Land. Förster fordert: "Wir müssen heute gemeinsam mit den Bewohnern nach Lösungen suchen, damit das Wattenmeer auch noch in 50 Jahren der Lebensraum von Kegelrobbe und Mensch ist."

"Im Wattenmeerschutz konnte auch dank unserer Arbeit viel erreicht werden", sagt Förster abschließend. "Nationalpark, Biosphärenreservat und als Krönung das Weltnaturerbe. Darauf sind alle zu Recht stolz." Deshalb müsse die Sylter Konferenz die Weichen stellen, um den Schutz des Wattenmeeres weiter zu verbessern und Weltnaturerbe mehr als ein wohl klingendes Wort aus einem Tourismusprospekt sein zu lassen.

Der Pallas-Unfall darf sich nicht wiederholen