Richtfest im Wattenmeerhaus auf Hallig Hooge

Rüm hart - Klaar Kimming

Bei klarstem Halligwetter feierten die Schutzstation Wattenmeer und die Gemeinde Hooge am 20.11. gemeinsam Richtfest im Wattenmeerhaus auf der Hanswarft. Nun ist der Rohbau fertig und das Dach soll Angesichts der fortgeschrittenen Jahreszeit möglichst schnell folgen.

Seit dem 30. Juli wird auf Hooge der Ausbau des bestehenden Seminarhauses der Schutzstation zu einer zeitgemäßen Bildungsstätte "im Herzen des Nationalparkes Wattenmeer" verwirklicht.

"Als Ende Oktober das Orkantief Jeanette mit über 120 km/h Windgeschwindigkeit übers Land zog, haben wir ganz schön um unsere Baustelle auf der Hallig gezittert" sagte Gert Oetken, Vorsitzer der Naturschutzgesellschaft und fügte hinzu: "Es muss ein Schutzengel der besonderen Art gewesen sein, der unseren Rohbau vor den verheerenden Sturmböen beschützt hat".

"Jeanette" war nicht der einzige Bremsklotz im Verlauf der bisherigen Bauarbeiten.Schon beim Ausheben des Fundamentes hielt der Baugrund einige Überraschungen bereit, mit denen keiner gerechnet hatte. So stieß der Bagger auf dicke Betonmauern und -sohlen und einer nicht geringen Menge Schotter im Warftkörper, die zunächst mit hohem Zeit-und Kostenaufwand entfernt werden mussten.

Seitdem wächst der neu errichtete Gebäudeteil langsam in die Höhe und die neue Westansicht des Wattenmeerhauses nimmt deutlich Gestalt an. Hier werden im ersten Bauabschnitt eine Lernwerkstatt, ein neuer Ausstellungsbereich, eine Bücherei und ein Seminarraum, sowie eine Projektleiterwohnung und der Verbindungsbau zwischen dem Alt-und Neubau fertiggestellt.

Spätestens bis Weihnachten sollen die Fenster eingebaut sein, damit mit dem Innenausbau auch bei schlechtestem Wetter weitergemacht werden kann. Das in zwei Abschnitte gegliederte Bauvorhaben der Schutzstation Wattenmeer und der Gemeinde Hooge hat ein Gesamtvolumen von 1 Million Euro. Es handelt sich um ein anerkanntes LSE - Leitprojekt. Die Baukosten werden zu 40% aus EU, 10% aus Landes- und 50 % Mitteln der Naturschutzgesellschaft bestritten. "Die Schutzstation Wattenmeer und die Gemeinde Hooge leisten hier quasi eine staatliche Aufgabe im Nationalpark, die das Land derzeit allein gar nicht finanzieren könnte", lobte H.J.Augst , der eigens Grüße des Umweltministers Müller überbrachte.

Bürgermeister Otto Dell Missier betonte: "Nach anfänglicher Skepsis vor Jahrzehnten, wissen wir jetzt, daß wir auf Hooge gar nicht mehr auf die Schutzstation Wattenmeer verzichten können".

Wegen der unvorhersehbaren Kosten, die durch die Entfernung von Betonresten und dem zusätzlichen Einbau eines behindertengerechten Fahrstuhls entstehen, werden wir weiterhin auch "Schutzengel für´s Wattenmeerhaus Hooge" brauchen, die unser Bauprojekt finanziell fördern, so Oetken.