Trotz Seehundsterben - Robbennachwuchs im Wattenmeer

Während das Seehundsterben mit rund 10 600 Opfern im internationalen Wattenmeer noch ausklingt, gibt es zumindest von der zweiten Robbenart im Wattenmeer, den großen Kegelrobben, eine gute Nachricht: Die Kegelrobbenwurfzeit ist, wie jedes Jahr zur Adventszeit, in vollem Gang, meldet die Schutzstation Wattenmeer auf Sylt. Die Crew des Zollboot "Kniepsand" konnte dieser Tage bei einer Patroullie im Nationalpark 17 Alttiere mit insgesamt sechs Neugeborenen zählen. Die Tiere liegen, wie immer zur Winterzeit, auf ihrer angestammten Kegelrobben-Wurfbank vor Amrum.

Die Beobachter stellten fest, dass eines der Jungtiere schon vor etwa drei Wochen und das jüngste vor ca. einer Woche geboren wurde.

"Wir hatten schon befürchtet, dass die Kegelrobben auch vom Seehundsterben betroffen sein würden." So Lothar Koch, Sprecher der Schutzstation Wattenmeer. "Immerhin starben diesen Sommer 22 dieser mit nur einigen Hundert Exemplaren im internationalen Wattenmeer vertretenen Robbenart.

Sechs Nachkommen, noch vor Weihnachten, sind nach Einschätzung von Biologe Koch eine Geburtenzahl, die im Durchschnitt liegt. Erst Mitte Februar kann von den betreuenden Verbänden Öömrang Ferian (Amrumer Verein) und Schutzstation Wattenmeer eine endgültige Bilanz gezogen werden. Im vergangenen Winter erreichten die hiesigen Kegelrobben eine Rekord-Nachkommenzahl von 21 weißwolligen Robbenbabies.

Die Schutzstation Wattenmeer und der Öömrang Ferian bewachen die nach Stürmen oft an den Inselstränden ruhenden Jungtiere vor freilaufenden Hunden und zu neugierigen Spaziergängern. Die "weissen Heuler" brauchen nicht in eine Aufzuchtstation, sollten bei Fund jedoch ebenso wie Seehund-Heuler gemeldet werden.