US-Botschafter zu Gast im Nationalpark Wattenmeer

Führung mit der Schutzstation im Watt vor St. Peter-Ording und Besuch am Leuchtturm Westerhever

Zur Vorbereitung einer internationalen Meeresschutzkonferenz des amerikanischen Außenministeriums im September 2016 in Washington war US-Botschafter John B. Emerson am 20.7.16 und 21.07.16 zu Gast im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Es handelte sich um den ersten offiziellen, mehrtägigen Besuch eines amerikanischen Botschafters seit Bestehen dieses Schutzgebietes.

„Wir haben eine gemeinsame globale Verantwortung für den Schutz unserer Meere. Überall auf der Welt knüpfen wir Kontakte zu regionalen Institutionen, lernen Schutzaktivitäten vor Ort kennen und möchten von den Erfahrungen profitieren, die hier über viele Jahre gesammelt wurden“, sagte Botschafter Emerson bei einem Gespräch mit der Nationalparkverwaltung am 20.7.16 in Tönning.

Der Nationalpark Wattenmeer sei als größtes deutsches Meeresschutzgebiet mit seiner einmaligen Tier- und Pflanzenwelt und als Rastgebiet von Millionen Zugvögeln von herausragender internationaler Bedeutung. Er strebe daher die dauerhafte Partnerschaft eines US-Schutzgebiets mit dem schleswig-holsteinischen Wattenmeer an.

„Wir freuen uns sehr, dass die symbolische Verbundenheit mit berühmten amerikanischen Schutzgebieten wie den Everglades, die das Wattenmeer durch die Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe erhalten hat, auf persönliche Ebene eine Fortsetzung finden soll“, sagte Dr. Gerd Meurs-Scher, stellvertretender Leiter des Nationalparks, der Emerson bei seinem anschließenden Rundgang durch das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum führte.

Am 21.7.16 informierte sich der US-Diplomat im Nationalpark Wattenmeer über die Pflanzen- und Tierwelt dieses einmaligen Ökosystems. Botschafter Emerson und seine Frau Kimberly zeigten sich auf der Wattwanderung vor St.Peter-Ording mit dem Umweltverband Schutzstation Wattenmeer sehr aufgeschlossen für das vielfältige Leben in Salzwiese, Schlick und Priel. Ein besonderes Interesse galt auch dem Kampf gegen die Meeresverschmutzung durch Müll.  

„Über 80 Prozent der Meeresverschmutzung entsteht an Land und nur dort werden wir auch eine Lösung für dieses Problem finden“, erläuterte Biologin Kirsten Thiemann von der Schutzstation Wattenmeer, die im Rahmen eines Austauschprogramms US-Schutzgebiete besuchte und den Botschafter während seines gesamten Nationalparkaufenthaltes begleitete.

Bei einem anschließenden Besuch am Leuchtturm Westerhever bekam die US-Delegation bei einem ausführlichen Gespräch mit den Freiwilligen der Schutzstation Wattenmeer einen Einblick in ihre Naturschutzarbeit.
 
Auf dem weiteren Programm der US-Delegation stand neben einem Besuch der Seehundstation in Friedrichskoog ein Meinungsaustausch mit Vertretern von Naturschutzorganisationen wie WWF und Schutzstation Wattenmeer und abschließend ein Besuch des Theodor-Storm-Museums in Husum.

Keine Berührungsängste: Biologin Kirsten Thiemann mit Kimberly und John B. Emerson, ... jeweils mit Strandkrabben in der Hand, auf dem Watt vor St. Peter-Ording.
Genauere Erläuterungen bei der Wattwanderung.
Biologe Rainer Borcherding und Geschäftsführer Harald Förster erklären die Smartphone-App BeachExplorer.org. Corinna Vogg, im BFD am Leuchtturm, war eine der Gesprächspartnerinnen zum Thema Freiwilligendienst.
Biologe Rainer Schulz, Leiter der Station am Leuchtturm Westerhever, mit virtuellem Kontrastprogramm: Bilder von Landuntern und Sturmfluten am Turm.
Good Bye!