Zwischen den Tagen Turbulenzen auch bei den Kegelrobben

Die schnellen Wetterwechsel zwischen den Tagen, von Windstille und Sturm über Sonne, Regen und Schneefall, sorgten auch für Turbulenzen im Nationalpark Wattenmeer.

So mussten Mitarbeiter der Naturschutzverbände Schutzstation Wattenmeer und Öömrang Ferian auf Sylt und Amrum bei Wind und Wetter zeitweise sechs Kegelrobben-Jungtiere gleichzeitig an den Stränden vor Störungen bewachen. Die erst in diesen Wochen geborenen Robbenbabies wurden vom Hochwasser aus ihrer angestammten Kinderstube, dem Jungnamensand "gekegelt". Teilweise landeten sie in einer eigens vorsorglich eingerichteten Dauerruhezone am Strand bei Norddorf, teilweise richteten die Naturschützer spontan Ruhezonen an anderen Strandabschnitten ein, um den erschöpften Jungrobben eine ungestörte Rast im Strom der Sonntagsspaziergänger und freilaufenden Hunde zu sichern.

Trotz Schneeregen und Kälte wurden die Tiere teilweise mehrere Tage von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bewacht, wobei die Naturschützer interessierte Gäste über die Biologie der im Watt seltenen Robbenart informierten. "Leider stellten wir an einigen Robbenbabies deutliche Fellverölungen fest. Ebenso wie zahlreiche Seevögel haben sich die Tiere durch Kontakt mit dem streckenweise stark verölten Spülsaum verschmutzt", berichtet Lothar Koch, Biologe der Schutzstation Wattenmeer.

Die Wurfzeit der Kegelrobben ist noch nicht zu Ende. So konnten die Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer bei einer Kontrollfahrt mit dem Zollkreuzer "Kniepsand" noch am 30.12. eine Neugeburt auf dem Jungnamensand registrieren. Nach Aussagen von Inke Martinsen vom Öömrang Ferian, verspricht die diesjährige Wurfsaison für die Kegelrobben besonders erfolgreich zu werden. Insgesamt wurde mit mindestens 17 Robbenbabies die Nachwuchsrate des vergangenen Winters schon um drei Tiere übertroffen.