Anspannung vor dem Sturm

Vorbereitungen auf Orkan Zeynep

Die Stürme Nadia am 30. Januar und Ylenia gestern waren wohl nur schwache Vorboten für den Orkan Zeynep, der bis morgen Vormittag über uns hinwegrauschen soll. Für das Eidersperrwerk und für Büsum ist in der Nacht eine schwere Sturmflut mit 3 Metern über dem Mittleren Hochwasser vorhergesagt. Als "Schnellläufer" wird das Tiefdruckgebiet wahrscheinlich keine große Ausdauer haben. Ähnlich wie bei Sturm Christian Ende Oktober 2013 geht aber wohl besondere Gefahr von enorm starken Böen aus.

Unsere Teams versuchen, alles zu sichern, was durch Wind und Wasser gefährdet ist. Vor Westerhever könnten Böen möglicherweise Wellen bis auf die Warft schlagen. Daher werden die ebenerdigen Türen in den Anbauten der Häuser von innen mit Schotten gesichert. Auf Hooge half Stationsleiter Michael Klisch auf Hanswarft, die neue Stöpe mit den dafür vorgesehenen Aluprofilen zu sichern. Vor dem Nationalpark-Haus auf Pellworm ist wie schon am 30. Januar die Stöpe zum Hafen geschlossen.

Morgen früh wird sich zeigen, welche Auswirkungen der Sturm gehabt hat. Viele Dünen, Sandbänke und Priel werden sich verändern. Auf Sylt sind insbesondere an der Hörnum-Odde wieder kräftige Abbrüche zu erwarten.

Besondere Dinge in den Spülsäumen können dann mit den Apps des Strandfunde-Internetportals BeachExplorer bestimmt werden. Dort kann man die Funde auch für wissenschaftliche Auswertungen melden.

 

Gestern konnten unsere Freiwilligen vor Büsum noch draußen am Deich stehen. Heute Nacht werden sie eher zuhause bleiben.
Nasse Salzwiesen vor Westerhever
Vor Westerhever lief gestern das Wasser an der Station am Leuchtturm nur zögerlich ab. Heute Nacht soll es hier etwa 2 Meter höher stehen. Hinzu kommen die Wellen.
Annka am Türschott
Für den Fall, dass Wellen auf die Warft schlagen, haben Ben und Annka die unteren Außentüren jeweils noch mit einem zusätzliche Schott gesichert.
Geschlossene Stöpe am Pellwormer Hafen
Viel größer ist der Hochwasserschutz vor dem Pellwormer Nationalpark-Haus. Die Stöpe, durch die normalerweise die Straße zum Hafen führt, war schon bei Sturm Nadia am 30.1. geschlossen worden. Jetzt ist sie auch wieder dicht.
Brandung an den Tetrapoden am 17.2.22
Die Tetrapoden vor Sylt sollen die Substanz der Insel sichern. Ein Querbauwerk hat allerdings im Süden immer wieder zu Landverlusten geführt. Wir hoffen, dass Sturm Zeynep jetzt nicht allzu viel Sand mitnimmt.
Hase in der Salzwiese
Viel Glück wird dieser Hase in der Salzwiese bis morgen brauchen. Hoffentlich findet er rechtzeitig einen Weg zum Deich.