Artenschutzprojekt für seltene Brutvögel auf Föhr sabotiert

Vandalismus gefährdet Schutzbemühungen für Sandregenpfeifer

Unbekannte haben eine automatische Wildtierkamera auf Föhr mutwillig zerstört, die an einem Sandregenpfeifer-Nest aufgestellt war. Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer fanden am Donnertag bei ihrem Kontrollgang nur noch eine zerbrochene Kamera und das verlassene Nest vor. Der Vogel brütete seit knapp zwei Wochen im FFH-Vogelschutzgebiet Godelniederung im Süden der Nordseeinsel. Das Nest wurde im Rahmen eines Schutzprojektes überwacht.

Projektleiter Klaus Günther von der Schutzstation Wattenmeer ist entsetzt: „Wir haben sofort Anzeige bei der Polizei erstattet. Der Vandalismus gefährdet unsere Schutzbemühungen für diese seltenen Brutvogel.“

Sandregenpfeifer brüten an den Stränden der Insel Föhr nur noch mit 20 Paaren. Die Vögel legen ihre perfekt getarnten Eier in den nackten Sand und verhalten sich sehr unauffällig. Von Strandbesuchern werden sie daher meist nicht bemerkt und ihre Eier häufig ungewollt zertreten.

Seit 2016 hat die Schutzstation Wattenmeer ein von der Commentz-Stiftung gefördertes Schutzprojekt für die Strandbrüter gestartet. Im Frühjahr suchen die Naturschützer die Föhrer Strände intensiv ab und schützen die Gelege durch kleinräumige Absperrungen. Die Maßnahmen sollen den bedrohten Sandregenpfeifern eine erfolgreichere Brut ermöglichen. Zusätzlich werden in diesem Jahr Bruterfolg und mögliche Verlustursachen der Gelege mit Hilfe von Nestkameras überwacht.

„Wir lassen uns von der Tat nicht abschrecken und werden uns auch weiterhin für die seltenen Brutvögel auf Föhr einsetzen“, sagt Günther. Er bittet die Bevölkerung um Mithilfe und Meldung an die Polizei bei verdächtigen Beobachtungen.

Unbekannte haben die Nestkamera zerstört
Foto aus der zerstörten Nestkamera: Am 22.4.17 sitzt der Sandregenpfeifer noch auf seinem Gelege
Sandregenpfeifer brüten an den Stränden der Insel Föhr nur noch mit 20 Paaren, Foto: Benjamin Gnep