Auch in Zukunft sicherstellen: Keine Jagd auf Seehunde im Wattenmeer!
Schutzstation bringt Botschaft von der Deutschen Küste nach Esbjerg
Aktivisten der Schutzstation Wattenmeer wollen am 31.10. (gegen Mittag) dem Dänischen Umweltminister Svend Auken über 6000 Unterschriften gegen die Jagd auf Seehunde überreichen. Minister Auken ist Vorsitzer der zur Zeit im Dänischen Esbjerg unter Beteiligung deutscher, dänischer und holländischer Ministerdelegationen tagenden, 9. Trilateralen Wattenmeerkonferenz, die den zukünftigen, internationalen Schutz des Groß-Ökosystems berät.
"Die Tötung von gesunden Seehunden im Wattenmeer ist unnötig, unakzeptabel und mss auch in Zukunft tabu bleiben. Wir wollen, dass diese Meinung vieler Küstenbewohner und Urlauber unmissverständlich von den Ministern der Wattenmeerstaaten und den Vertretern der Fischereilobby zur Kenntnis genommen wird." sagt Lothar Koch, Sprecher der Schutzstation Wattenmeer in Esbjerg. "Mit der Übergabe von rund 6000 Unterschriften an den Vorsitzer der Konferenz, bitten wir die Wattenmeerstaaten diese Botschaft auch in Zukunft zu beherzigen, und einen optimalen Schutz der Seehunde im Wattenmeer sicherzustellen."
Die Unterschriften sammelte die Naturschutzgesellschaft in wenigen Sommerwochen des Jahres an der Westküste Schleswig-Holsteins und einigen Küstenorten Niedersachsens, nachdem zunächst dänische und dann deutsche Fischereiverbände die Tötung von etlichen Tausend Seehunden gefordert hatten. Nach ersten Protesten der Schutzstation Wattenmeer und anderer Verbände und der Empörung unter Küstenurlaubern, wurden die Forderungen jedoch schon im Sommer rasch zurückgezogen.
"Dennoch", so Koch, "zeigen die nervösen Verlautbarungen der Fischereilobby zu diesem Thema ein Konfliktpotential zwischen Fischerei und Natur(schutz), das vorsorglich aufgelöst werden muss. Dazu sollte die Trilaterale Konferenz ihren Beitrag leisten. Die Probleme der Fischer müssen in Brüssel und nicht auf den Sandbänken der Wattenmeer-Nationalparke gelöst werden. Fischbestände in Nord-und Ostsee sind schließlich wegen der rücksichtslosen Überfischung durch die EU-Fangflotte gefährdet und nicht wegen der Meeressäuger, die in diesem Lebensraum von Natur aus zu Hause sind!"