Brisanter Fund bei Vogelzählung
Phosphor-Patrone im Nationalpark geborgen
Bei einer Vogelzählung im Weltnaturerbe im Norden von Föhr staunte ein Team von Schutzstation Wattenmeer und Nationalparkdienst vergangene Woche nicht schlecht. Am Strand lag ein mit deutlichen Warnhinweisen gekennzeichnetes Metallrohr. Man solle das Stück nicht anfassen, es enthalte hoch brennbares Phosphor, das schwere Verletzungen verursachen könne. Stattdessen seien Polizei oder Militär zu benachrichtigen.
Umgehend meldeten die Zähler:innen den Fund und die genaue Position direkt aus einer Schutzzone des Nationalparks unserer Naturschutzkoordinatorin Barbara Ganter, die wiederum die Polizei informierte.
Knapp drei Stunden später bedankte sich die Polizei per Mail und meldete, dass das Stück geborgen werden konnte. Es handelte sich dabei um eine Markierungspatrone, die z. B. von Rettungshubschraubern nahe von in schwerer See treibenden Personen abgeworfen wird. Mit einer hellen Flamme und Rauch ist diese Position dann auch aus größerer Entfernung wiederzufinden.
Unsere knapp 100 Freiwilligen in den 17 Stationen kommen bei Zählungen und Kontrollgängen sowie am Rande von Wattwanderungen und anderen Veranstaltungen weit im Nationalpark herum. Mit den Ranger:innen der Nationalparkverwaltung sind sie daher eine wichtige Säule der Gefahrenerkennung im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer. Über eine Meldekette erhalten die jeweils zuständigen Stellen sofort Kenntnis von akuten Verschmutzungen oder anderen Gefährdungen im Schutzgebiet. Längerfristige Entwicklungen werden in den jährlichen Betreuungsberichten der 17 Stationen dokumentiert.
Mehr über interessante und manchmal auch gefährliche Funde an den Stränden kann man bei Spülsaum- oder Strandwanderungen erfahren, die unsere Freiwilligen an vielen Orten anbieten. Die Termine stehen hier im Gesamtkalender bzw. auf den Seiten der einzelnen Stationen.