Brutvogelkartierung im Nationalpark

Erster Durchgang zur Zählung der Graugänse

Früh morgens, Frost, farbige Sonnenaufgänge - so ließ sich vielleicht der erste Durchgang zur Brutvogelkartierung im und am Nationalpark zusammenfassen. Ab dem 16. März hatten die Freiwilligen-Teams fünf Tage Zeit, um die Graugänse zu erfassen. Da die Vögel morgens besonders aktiv und gut zu beobachten sind, hieß es früh aufzustehen, um mit dem Sonnenaufgang bereits draußen an den Kartiergebieten zu sein. Zur Belohnung konnten die Freiwilligen meist wunderbare Morgenstimmungen erleben. 

Auch an nah beianander liegenden Orten zeigte sich die Situation ganz unterschiedlich. Während auf Pellworm wohl schon viele Tiere auf ihren Gelegen sitzen, schienen auf der benachbarten Hallig Hooge manche erst ihre Reviere zu besetzen. Grundsätzlich beginnen die Gänse ihre Brut auf den Halligen wohl etwas später als auf den Inseln oder am Festland.

Insgesamt scheint der Brutbestand der Graugänse an der Westküste weiter zu steigen. Sorge macht uns allerdings die Situation auf Hooge. Dort trat diesen Winter kein einziges Landunter auf. Daher können Ratten auch auf der Halligfläche den Winter überstanden haben und im Frühjahr auf Suche nach nahrhaften Vogeleiern gehen. Davon wären später auch Watvögel, Seeschwalben oder Möwen betroffen. Mit automatischen Kameras wollen wir daher hier und auf Langeneß ermitteln, ob und durch wen in der Brutzeit Gelege verloren gehen.

 

Zwei Graugänse auf Hallig Hooge
Graugänse auf Hallig Hooge. Sind sie so paarweise zu sehen, haben sie wahrscheinlich ein Brutrevier besetzt.
Morgen mit Raureif im Grünland vor Husum
Da die Gänse möglichst am Morgen kartiert werden sollten, starteten die Freiwilligen-Teams oft schon vor Sonnenaufgang und bei Raureif zu ihren Zählgebieten. Hier der Porrenkoog bei Husum.
Vogelbeobachtung am Deich bei Simonsberg
Am nächsten Morgen ging es für das Husumer Team in Richtung Simonsberg. Binnendeichs liegt das Schutzgebiet Westerspätinge.
Zählung am Deich
Maybrit blickt hinaus in die Salzwiesen. Darüber ziehen Nonnengänse nach der Nacht auf dem Watt wieder über den Deich.
Vogelzählung am Straßenrand
Auf Föhr erfassen die Freiwilligen auch Flächen im Binnenland. Hier ist Janne bei Dunsum im Westen der Insel unterwegs. Jeden Tag kommen so viele Kilometer Fahr- und Laufstrecke zusammen.
Vogelzählerin am Deich bei Oldsum auf Föhr
Zahlreiche Graugänse besiedeln auch das Oldsumer Vorland im Norden von Föhr. Hier verschafft sich Rebecca einen Überblick.
Vier Zählerinnen an einer Wiese auf Sylt
Auf Sylt unternahmen Léa, Anna, Stella und Tamara zur Erprobung einen gemeinsamen Zählgang. Später sind sie dann zu zweit oder allein unterwegs, um die langen Strecken zu schaffen.
Zählerin am Fernrohr
Während die meisten Teams knapp zwanzig Jahre alt sind, arbeiten in den beiden kleinen Stationen in Keitum und Morsum auf Sylt oft auch ältere Freiwillige. Nicole absolviert in Morsum ihren Bundesfreiwilligendienst.
Henriette aus Büsum trägt direkt an ihrer Zählstrecke bei Heringsand ihre Beobachtungen in einen Tablet-Rechner ein.
Zwei Zählerinnen im Grünland von Pellworm
Auf Pellworm teilen sich Cora und Helena die Arbeit. Später in der Station laden sie die Daten vom Tablet direkt in die Datenbank des Vereins. Die Zeiten umständlicher Papierkarten sind vorbei.