C'est bon - Wirklich gut?

Spülsaumerkundung im Nationalpark

Wie zu den Vogelzählungen sind unsere Freiwilligen-Teams auch alle 14 Tage zu standardisierten Spülsaumkontrollen im Nationalpark unterwegs. Die Erfassung heute und morgen ist dabei besonders interessant, denn die Fluten der letzten Tage haben viel Neues an die Strände und Deiche gespült. Besondere Höhepunkt waren heute zwei Flaschen. Die eine wirkte wie ein Kommentar zur aktuellen Situation: "Corona Extra". Denn die Pandemie hat die Stationen mit strengen Kontaktregeln und dem Verbot von Führungen und Ausstellungsbetrieb weiterhin fest im Griff. Morgen beginnen bereits im zweiten Jahr Frühjahrs-Wattkartierung und Brutvogelerfassung im Corona-Modus.
Die andere Flasche behauptete "C'est bon", französisch für "Das ist gut". Dies passt allerdings kaum zu "Corona Extra", ebensowenig wie zur Flasche selber, die mit vielfältigem anderen Müll mit der nächtlichen Flut im Weltnaturerbe Wattenmeer landete.
Immerhin gab es mit zahlreichen offenbar durch die Stürme freigespülten Muscheln, wohl von Helgoland stammenden Großalgen oder einzelnen Seehunden auch naturkundlich besondere Funde an den Stränden.
Mehr zum Thema Meeresmüll gibt es hier.
Interessante Strandfunde, egal ob Pflanzen, Tiere oder Müll, kann man mit der App des Internetportals BeachExplorer.org gleich draußen bestimmen und auch für wissenschaftliche Auswertungen melden. Hier geht es zu den Apps.

Plastikflasche "C'est bon"
Wie ein zynischer Kommentar zum Plastikmüll heute am Strand wirkte die Aufschrift "C'est bon" dieser Flasche.
Glasflasche "Corona Extra"
Ebenso seltsam berührt ist man von diesem Fund, eine Flasche "Corona Extra". Beide stammen wohl von irgendeinem Schiff oder sind vielleicht an einem Strand ins Wasser geraten.
Rest eines Fischernetzes
Dieser Netzrest stammt eindeutig aus der Fischerei.
Buntes Faserknäuele
Auch diese Faserknäuele stammen oft aus der Fischerei. Scheuerfäden oder "Dolly Ropes" von Grundschleppnetzen.
Einwegspritze im Sand
Einen ziemlich weiten Weg hat offenbar diese Einwegspritze zurückgelegt.
Schwertmuscheln auf dem Watt
Die Stürme der letzten Tage haben auch viele Muschelschalen an die Küste gespült. Hier lagen zahllose kleine Amerikanische Schwertmuscheln auf dem hohen Watt.
Angespülte Sandklaffmuschel
Auch ziemlich frische Sandklaffmuscheln lagen heute öfter im Spülsaum.
Palmtang mit Flacher Seerinde
Einen weiteren Weg hat dieser Palmtang samt dem Bewuchs mit Flacher Seerinde hinter sich. Er dürfte aus dem Helgoländer Felswatt stammen.
Seehund am Rand einer Sandbank
Überraschende Begegnung: Nach den Stürmen der vergangenen Tage brauchte dieser Seehund wohl etwas Ruhe.