Echter Delfin im Nationalpark

Vergeblicher Rettungsversuch

Update 5.9.22:
Ausführlicher Artikel des NDR 

Meldung vom 4.9.22:
Heute früh wurde dem Team der NABU-Station in der Meldorfer Bucht ein Delfin gemeldet, der dort bei ablaufendem Wasser auf das Watt an der Badestelle geraten sei. Umgehend wurde Seehundjäger Karl-Heinz Kolle informiert, der seinerseits Prof. Ursula Siebert vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum um Hilfe rief.

Diese bestimmte das Tier als Gemeinen oder Echten Delfin (Delphinus delphis). Da das knapp ausgewachsene Tier keine Verletzungen hatte und nicht abmagert war, wurde es zum näher an der offenen See liegenden Büsumer Außenhafen transportiert und dort wieder ins Wasser gelassen. Leider gelang es dem Delfin nicht, sich zu orientieren, so dass er letztlich im Museumshafen erneut ins Flachwasser geriet. Um dem Tier den Stress zu mindern, baten unsere Freiwilligen die zahlreichen Schaulustigen am Kai und auf der Brücke, sich möglichst ruhig zu verhalten. Per Boot gelang es schließlich, den Delfin aus dem schlickigen Flachwasser zu befreien und in Richtung Schleuse zu bewegen. Dort verendete er allerdings. Möglicherweise war die Anspannung samt Lärm vom Kai und Schraubengeräuschen mehrerer Schiffe für das Tier zu viel. Es wurde geborgen und wird am ITAW nun noch genauer untersucht.

Echte Delfine sind in der Deutschen Bucht selten. Im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer gibt es aus den vergangenen 10 Jahren nur zwei Meldungen.

Delfin von oben
Im Flachwasser des Büsumer Museumshafens war klar die typisch lange Delfin-Schnauze zu sehen.
Das Tier in leicht seitlicher Ansicht
Das Dunkelgrau des Rückens geht an den vorderen Seiten des Rumpfes in ein helles, leicht gelbliches Grau über.