Eiergefecht in Keitumer Brutgebiet Sylt-Ost

Am Pfingstsamstag gegen 19 Uhr zerstörten 13-14 jährige Kinder im Keitumer Seevogelbrutgebiet "Sandinseln" auf Sylt zahlreiche Brutgelege. Nachdem die drei Jungs durch hohes, kaltes Wasser auf eine der Sandinseln südlich des Nössedeiches gelangt waren, lieferten sie sich ein regelrechtes Wurfgefecht mit zuvor abgesammelten Seevogeleiern.

Dabei wurden sie vom mehrere Hundert Meter entfernten Deich aus von Touristen beobachtet, die sogleich die Polizei alarmierten. Der am keitumer Deich stationierte, zuständige Vogelwart der Schutzstation Wattenmeer erfuhr kurze Zeit später davon, stellte die Kinder zur Rede und übergab sie schließlich den am Tatort eingetroffenen Beamtinnen.

"Die Kinder haben nicht nur deutliche Schäden in der Brutvogelkolonie angerichtet, sondern sich auch in Gefahr gebracht. Die Seewassertemperatur ist noch niedrig, und es besteht beim Überqueren des Watts kurz nach Hochwasser die Möglichkeit in Schlicklöchern zu versinken", berichtet Lothar Koch, Sprecher der Schutzstation Wattenmeer. Die Kinder waren etwa eine halbe Stunde nach Hochwasser durch das Wasser zur Sandinsel hinübergewatet und wurden klatschnass aufgegriffen.

Nachdem sie zur Rede gestellt wurden, zeigten sie sich unwissend und bereuten es, in das bewachte Schutzgebiet des Nationalparkes eingedrungen zu sein. Es wurde vereinbart, daß sie nächste Woche dem Vogelwart bei der Arbeit helfen, um die Sache wieder gut zu machen. Um eine polizeiliche Anzeige werden die zwei Festländer und der Westerländer Junge wohl nicht herum kommen.

Der Vorfall zeigt erneut, daß eine Bewachung wichtiger, kleinflächiger Vogelschutzgebiete durch Vogelwarte nach wie vor notwendig ist.