Eisige Schulungstage

Seminar zur Brutvogelkartierung

Randvoll gepackt war der Terminplan des Schulungsseminars zur Brutvogel-Kartierung, das vorige Woche auf Hallig Hooge stattfand. Am ersten Nachmittag erfuhren die Freiwilligen mehr über die Grundlagen und die Methoden der Kartierung im Nationalpark. Abends stellten Seminarleiter Benjamin Gnep und Magdalena Klug das Brutvogel-Schutzprojekt des Vereins vor, dessen Schwerpunkt auch auf Hooge liegt. Anschaulich wurde draußen der Einsatz der Drohne mit der Wärmebildkamera demonstriert.

Am nächsten Morgen ging es bereits um 7 Uhr hinaus zur praktischen Kartierungsübung. Aufgabe bis zum Mittag war die Erfassung des Graugans-Bestandes der gesamten Hallig. Vorsorglich hatte Benjamin Gnep in der Vorbereitungsmail um "warme Schuhe, sowie wetterfeste und sehr warme Kleidung" gebeten. Dies war durchaus sinnvoll, denn in der Nacht schneite es. In kleinen Gruppen, jeweils ausgerüstet mit den persönlichen Ferngläsern sowie Spektiven und Tablet-Computern, schwärmten die Freiwilligen aus. Mittags war das Ziel tatsächlich erreicht. Nachdem sich die Feldcomputer mit der Datenbank verbunden hatten, erstellte diese die Ergebniskarte des Vormittags.

Weiter ging es mit Bestimmungsübungen, einem abendlichen Austernfischer-Film und weiteren Einzelheiten der Kartierung. Welche Vögel werden mit welcher Methode erfasst, welche bei Hoch- und welche bei Niedrigwasser? Was ist in den verschiedenen Gebieten auf den Inseln und Halligen oder am Festland besonders zu beachten? Um das Wissen schnell im gesamten Freiwilligen-Netzwerk zu verbreiten, wurden alle Vorträge und Präsentionen auch online in die Stationen übertragen.

Seit vorgestern erfassen die Teams nun die Bestände der Graugänse in den Salzwiesen im Weltnaturerbe und einigen Flächen hinter dem Deich. Die großen Vögel machen den Einstieg relativ leicht. Richtig schwierig wird es dann ab dem 11. April, wenn auch die gut getarnten Rotschenkel kartiert werden sollen.

Mehr über die Brutvogelkartierung

 

Zwei Graugänse im Spätwinter auf Hallig Hooge
Schon im Februar besetzen manche Graugänse ihre Brutreviere im Nationalpark und auf den großen Halligen.
Vortragspräsentation zu Gelegeverlusten auf den Halligen
Am ersten Abend stand die Theorie im Vordergrund. Nach den Methoden der Brutvogelkartierung war noch Zeit für einige Einblicke in das Brutvogel-Schutzprojekt.
Nächtliches Wärmebildfoto der Seminargruppe
Ein spannendes Erlebnis war die Vorführung der Wärmebilddrohne. Diese zeigte klar, dass die meisten Freiwilligen zwar ausreichend dicke Jacken angezogen, manchmal aber bei den Hosen gespart hatten.
Zwei Freiwillige im Morgenlicht mit Fernrohr und Feldcomputer
Beginn der Kartierübungen am nächsten Morgen. Bei windigem Wetter um den Gefrierpunkt waren jetzt auch wärmere Hosen gefragt.
Zwei Kartierer mit Fernrohren schauen auf die Hallig
Blick vom Sommerdeich auf die Hallig.
Eine Beobachtung wird im Feldcomputer festgehalten
Die beobachteten Tiere werden sofort im Tablet-Commputer notiert. Das funktioniert sogar mit dicken Handschuhen.
Drei Kartiererinnen an verschneiter Straße
Von der Straße aus kartierten diese Freiwilligen die Vögel im Inneren der Hallig.
Karte der Ergebnisse der gemeinsamen Erfassungsübung
Nachdem alle Teams ihre Ergebnisse an die Datenbank geschickt hatten, erstellte diese die Bestandskarte. Dort ist jede einzelne Beobachtung wieder abzurufen.
Gruppenbild auf Hallig Hooge
Gruppenbild zum Abschluss: Die Freiwilligen mit BFD-Leiterin Nina Furchheim (5.v.l.) sowie Naturschutzkoordinatorin Barbara Ganter und Seminarleiter Benjamin Gnep (beide ganz rechts).