Erfolg für Schutzstation-Aufruf: Ballon-Wettflug in Kiel abgesagt

Passend zu Nordsee-Müll-Sammelaktion stoppt Landtag seinen Luftballon-Wettbewerb

Zum Nordfriesland-Daag am 10. Juli sammelten Freiwillige von Schutzstation Wattenmeer und Aktionsgruppe Küste gegen Plastik, Interessierte aus der Region und Ranger der Nationalparkverwaltung am Deich vor Westerhever Meeresmüll ein.

Eigentlich sollte es hinaus auf die Sandbank gehen. Da diese jedoch in den Vortagen mehrmals komplett überspült worden war, lag Treibgut nur in den hohen Bereichen des Brutgebiets in der Salzwiese bzw. direkt am Deich. Die Gruppe wich daher auf den 1,5 Kilometer langen Deichabschnitt vom Deichübergang bis Stufhusen aus. Hier lagen sowohl im Spülsaum als auch in zwei Weidezäunen überraschend große Mengen von Plastikmüll aller Art. Neben Resten von Fischernetzen, Fischkisten und Schiffstauen wurden in zwei Stunden auch zahlreiche Verpackungen, unterschiedlichstes Putzgerät ebenso wie eine Rettungs-Atemmaske und die bislang offenbar unvermeidlichen Überbleibsel von Luftballons geborgen. Für einige Abschlussfotos wurde der Müll kurz auf der Deichkrone zusammengetragen. Problemlos hätte man mit dieser Menge den Zuweg zum Leuchtturm für einige Zeit blockieren können.

Die ursprünglich am 12. Juli geplanten Luftballon-Massenaufstiege beim Tag der offenen Tür des Schleswig-Holsteinischen Landtags wurden hierzu passend abgeblasen. Denn der Südwestwind hätte die Ballons wohl zum größten Teil auf die Ostsee hinaus getrieben. Vielen Dank an alle, die sich für diese Absage eingesetzt haben!

Gut wäre es, wenn derartige Luftballon-Wettbewerbe künftig ganz vermieden würden. Denn auch an Land oder in Binnengewässern gelandete Ballons sind für die Tierwelt ein unnötiges Risiko.

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In zwei Stunden kam auf 1,5 Kilometern diese Müllmenge zusammen.
Die Sammler von Schutzstation Wattenmeer, Aktionsgruppe Küsten gegen Plastik, Nationalparkverwaltung und weitere Freiwillige
Die Luftballons am Kieler Landtag blieben am Boden...
... denn der Massenaufstieg wurde abgesagt.