Exotische Arten stranden an winterlicher Küste

Mit dem BeachExplorer Pflanzen und Tiere erkunden.

Wanderer sollten zurzeit am Strand auf ungewöhnliche Tiere achten. Denn weil die Temperatur der Nordsee jetzt unter 5 Grad sinkt, können wieder wärmeliebende exotische Arten wie Thunfisch, Blauhai oder Mondfisch angespült werden.  
Erst am Wochenende wurde im nördlichen Wattenmeer beim dänischen Blåvand eine lebende Meeresschildkröte angetrieben. Es handelt sich um ein Jungtier der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta), der weltweit verbreitetsten Meeresschildkröte. Das nur knapp zwei Kilo schwere Jungtier war geschwächt an den Strand gelangt und kam durch die Brandung nicht zurück ins Meer. Es wurde in Dänemarks größtes Meerwasseraquarium "Den Blå Planet" in der Nähe von Kopenhagen gebracht. Ein Video des Tieres ist hier zu sehen.

Meeresschildkröten gelangen sehr selten in die Nordsee, da sie nur in tropischen und subtropischen Gewässern dauerhaft leben können. Es ist ein typisches Phänomen, dass um den Jahreswechsel die Temperatur der Nordsee so weit sinkt, dass verirrte subtropische Meerestiere tot oder unterkühlt an die Strände gespült werden. 
So trieb Silvester 2018 auf Sylt ein Mondfisch an bzw. Ende 2017 ein Blauhai. Im Dezember 2015 lag bereits ein Thunfisch am Lister Ellenbogen.
Funde dieser Arten werden im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer.org gesammelt. Mit dessen kostenlosen Smartphone-Apps kann man diese wie auch Tausende andere Arten von Pflanzen, Tieren und Treibgut direkt am Strand bestimmen und sie zugleich melden.

Die Unechte Karettschildkröte vom Strand bei Blåvand (DK).