Faszinierender Zug der Pfuhlschnepfen
Arktische Brutvögel kehren mit tagelangen Nonstop-Flügen aus dem Norden zurück.
Fast 5.000 Kilometer haben die mit Satelliten-Sendern markierten Pfuhlschnepfen hinter sich, seit sie Ende Juni ihre Brutgebiete in der sibirischen Tundra verließen. Hört sich nicht so spektakulär an. Doch die meiste Zeit seither war eine Pause an der Eismeerküste, um sich wieder an das Salzwasser anzupassen und Vorräte für den Zug ins Wattenmeer anzulegen. Doch dann folgten spektakuläre Nonstop-Direktflüge an die Nordseeküste. Vogel "barg_056" startete am Sonntag um 3 Uhr früh im Norden der sibirischen Halbinsel Taimyr und flog heute früh um 1 Uhr über Schleswig hinweg. Gute 4.000 Kilometer in 70 Stunden, - also 3 Tage lang unermüdlich mit knapp 60 km/h unterwegs. Faszinierend!
Interessant ist auch, dass die Vögel seit dem Frühjahr in einer riesigen Schleife geflogen sind. Denn Ende Mai starteten sie erst einmal ostwärts, um teilweise südlich von Moskau in Richtung Ural zu fliegen. Erst mit der Schneeschmelze ging es dann nordwärts in Richtung Tundra. Damit war der Hinflug in die Brutgebiete sogar etwa 6.000 Kilometer lang. Spannend, welche Einblicke moderne Technik heute ermöglicht. Nicht ganz so, als wenn die Vögel persönlich erzählen würden, aber immerhin!
Jeweils bis zu einen Monat zurück kann man den Zug der Vögel auf der Webseite des holländischen NIOZ-Instituts verfolgen.
Mehr über die Zugvögel und die Mauserzeit, in der jetzt viele Vogelarten im Wattenmeer ihr Gefieder wechseln, gibt es auf unseren Vogelführungen oder vogelkundlichen Radtouren überall zwischen Elbe und Sylt. Die Termine stehen hier im Veranstaltungskalender.