Flugverkehr schöngerechnet

Umweltbundesamt prüft Behauptungen zum Kohlendioxid-Ausstoß eines Sylt-Fluges

Die Schutzstation Wattenmeer hat die Ende Juli von Flughafendirektor Douven in der Sylter Rundschau geäußerte Behauptung, ein Flug nach Sylt sei nicht umweltschädlicher als eine Autofahrt, vom Umweltbundesamt (UBA) prüfen lassen. 

Der Abteilungsleiter für Verkehr, Lärm und räumliche Entwicklung, Martin Schmied, führte die Berechnungen durch und zeigte sich verwundert "wie Herr Douven auf einen so niedrigen Werte von 100 Kilogramm Kohlendioxid für den Luftverkehr kommt.“ Die realen Kohlendioxid-Gleichwerte pro Kopf liegen laut Umweltbundesamt für die Strecke Düsseldorf - Sylt und zurück bei etwa 210 Kilo mit dem Flugzeug, 140 Kilo im Auto mit zwei Personen und bei 70 Kilo mit der Bahn. Der Flug erzeugt also die eineinhalbfache CO2-Menge der Autofahrt und die dreifache Menge einer Bahnfahrt.

 „Fliegen ist und bleibt die umweltschädlichste Reiseform. Mit massiv falschen Zahlen in die Öffentlichkeit zu gehen, um diese Tatsache zu verschleiern, macht die Welt nicht besser. Während das Wasser steigt und die Insel immer mehr Sand braucht, muss Herr Douven sich fragen lassen, auf wessen Kosten er den Flugverkehr schönrechnen will“, kommentiert Rainer Borcherding, Naturschutzexperte bei der Schutzstation Wattenmeer die Ergebnisse.

Foto: Symbolbild, Archiv Schutzstation Wattenmeer
Vom UBA konkret für die Reisestrecke Düsseldorf – Westerland errechnete CO2-Werte