Föhrer Schutzstation-Mitarbeiter bewachen Klappmützen-Robbe

Arktische Robbe von Tierquäler attackiert

 

Einen langen Weg hinter sich hatte die arktische Klappmützen-Robbe, die sich Ende November 2010 in das nordfriesische Watt verirrt hat. Weit entfernt von ihrem eigentlichen Verbreitungsgebiet um Neufundland, Spitzbergen und Island war das junge Weibchen am 22.11.2010 vor Föhr gestrandet. Dieses ist die erste Sichtung einer lebenden Klappmützen-Robbe an der Westküste. Von Seehundsjäger Hannes Buchner alarmiert, errichteten Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer und der Nationalparkverwaltung eine flexible Ruhezone um das Tier, eine bewährte Praxis bei jungen Kegelrobben. Spaziergänger wurden informiert und um die Klappmütze herumgelotst.

 

Wie notwendig dieser Schutz war, schilderten Augenzeugen: Ein Tierquäler soll zuvor versucht haben, die junge Robbe mit Stockschlägen wieder in das Meer zurückzutreiben. Holzsplitter im Gebiss zeugten von den Abwehrversuchen des Tieres. Die Klappmützen-Robbe, die sich in einem schlechten Zustand befand, wurde in die Seehundstation Friedrichskoog gebracht.

 

Klappmützen-Robben haben ihren Namen von einem mützenartigen Auswuchs der Nase, der sich nur bei den Männchen ab dem vierten Lebensjahr bildet. Die aufgeblasene Mütze dient der Brautwerbung und als Drohgebärde gegenüber Rivalen. In 1990er Jahren sind diese Robben vor allem in den Niederlanden vermehrt beobachtet worden. 1996 strandete eine männliche Klappmütze lebend auf Texel.

Erste Lebendsichtung an der Westküste: Junge Klappmützen-Robbe