Freiwilligensprecher bei Bund-Länder-Konferenz

Vom Watt nach Berlin

Seit August absolviert Leon Kopatz seinen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in unserem Team in der Integrierten Station Lüttmoorsiel im Beltringharder Koog. Im November wurde er auch als einer von sieben Freiwilligensprecher:innen auf Bundesebene gewählt und leitet inzwischen deren Politik-AG.

Bei der jüngsten Bund-Länder-Konferenz des Familienministeriums (BMFSFJ) am 6. Mai in Berlin waren zwei Sprecher:innen eingeladen, um Ideen der derzeitigen Freiwilligen in die Arbeit der Bundes- und Landesministerien einfließen zu lassen. Leon war einer von ihnen.

Die Politik-AG hatte sehr konkrete Forderungen ausgearbeitet, die in vieler Hinsicht die Attraktivität der Freiwilligendienste (FWD) steigern sollen. So schlugen sie eine Erhöhung des Taschengeldes der Freiwilligen vor, die paritätisch von Bund und Einsatzstellen getragen werden solle sowie einen monatlichen Mobilitätszuschuss von 29€. Ebenso sinnvoll erscheint ihnen die verpflichtende Anrechnung fachnaher Freiwilligendienste bei der Vergabe von Studienplätzen.

Grundsätzlich sollte nach Meinung der Freiwilligen ein Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst bestehen. Wenn Menschen, die einen Freiwilligendienst machen möchten, Einsatzstellen und ggf. Träger zu einer Vereinbarung kommen, soll dieser FWD finanziell garantiert werden. Da der Bundeshaushalt normalerweise beschlossen wird, bevor die Bewerbungsphase beginnt, könnten die Einsatzstellen jeweils vorab melden, wie viele Stellen sie realistischerweise besetzen wollen. Diese Summen werden beim zuständigen Bundesamt (BAFzA) gebündelt und sollen als Grundlage für die Haushaltsverhandlungen dienen. So könnten mehr Planbarkeit und ein zuverlässiger Ausbau der Freiwilligendienst-Plätze ermöglicht werden. Da man im Ministerium wohl schon länger am Thema Rechtsanspruch arbeitet, stieß der Vorschlag der Freiwilligen dort offenbar auf viel Interesse.

Mit Blick auf die Diskussionen um ein bundesweites Pflichtjahr stellten die Sprecher:innen die Idee eines BFD-Briefes vor, der im letzten Schuljahr an alle jungen Menschen verschickt würde, um die Freiwilligendienste prominent zu bewerben. 

Leon kam mit viel Zuversicht zurück an die Küste, weil die bei der Tagung als praxistauglich und konkret empfundenen Vorstellungen auf fruchtbaren Boden gefallen sind und zur Fortentwicklung der Freiwilligendienste beitragen können.
 

 

Porträt vor dem Eingang
Leon am 6. Mai vor dem Bundesministerium.
Leon in der Tagung
Präsentation der Ideen der Freiwilligen in der Bund-Länder-Konferenz.