Friede, Freude, Vikingkuchen???
Schutzstation Wattenmeer kündigt weiteren Widerstand gegen Kabelprojekte durch die Kernzone des Nationalparks an
Die Schutzstation Wattenmeer sieht in der heutigen Genehmigung des VikingCable durch das Brandgansmausergebiet und die Kernzone des Nationalparks eine fatale Fehlentscheidung. Kernpunkt der Kritik ist, daß mit der Genehmigung der Trasse durch den Nationalpark gleichzeitig eine Vorentscheidung für die Anlandung der weit größeren Strommengen aus den Offshore-Windparks gefallen ist. Nach den bisherigen Aussagen der Landesregierung sollen alle Starkstromkabel gebündelt an die Küste geleitet werden. Daher sind jetzt im südlichen Nationalpark jahrelange Bauarbeiten verschiedenster Kabelprojekte vorprogrammiert. Rainer Schulz, Biologe der Schutzstation Wattenmeer, hierzu: "Mit den großen Kernzonen und dem einzigartigen Brandgansmausergebiet ist kaum ein Bereich des Wattenmeers schlechter für die Verlegung solcher Megakabel geeignet".
Zugleich leistet die Landesregierung den aktuellen Bemühungen, das Dithmarscher Watt besser zu schützen, einen Bärendienst. Welchen Sinn haben freiwillige Nutzungsbeschränkungen von Sportschiffern oder Fischerei, wenn zugleich monatelange Bauarbeiten genehmigt werden? Das Genehmigungsverfahren weist aus Sicht der Schutzstation Wattenmeer schwere Mängel auf. Rainer Schulz: "Es wurde überwiegend untersucht, wie die Auswirkungen der Trasse durch den Nationalpark gering gehalten werden können. Eine ernsthafte Prüfung, ob man das Watt insgesamt umgehen kann, fand jedoch nicht statt. Letztendlich haben die Stromkonzerne genau die Trasse erreicht, die sie von Anfang an wollten. Zusammen mit den weiteren anstehenden Kabelprojekten kommen starke Beeinträchtigungen auf den Nationalpark zu, die auch durch Ausgleichsgelder nicht zu beheben ist. Die Schutzstation Wattenmeer wird daher auch weiterhin gegen die Verlegung dieses Kabels Widerstand leisten."