Früher Winter

Schnee und klirrende Kälte im November

Mit der Klimakrise wird es insgesamt wärmer. Allerdings werden auch die Schwankungen im Wettergeschehen stärker, so dass ebenso ungewöhlich frühe Wintereinbrüche möglich sind. Selten gab es an der Westküste schon wie jetzt Ende November Frost unter -10 Grad oder auch eine dicke Schneeschicht. Die zuvor eher typische stürmische Westwindlage stellte sich um den 27.11. komplett  um, so dass für einige Tage eisiger Nordwind herankam. 
Die Bilderserie gibt einige Eindrücke, wie die Freiwilligen der Stationen mit diesem frühen Wintereinbruch umgingen. In den ersten Tagen lag noch vergleichsweise wenig Schnee, so dass längere Wanderungen oder auch Radtouren am Deich möglich waren. Im Gegensatz zu weißen Salzwiesen und Stränden blieb das Watt bei Wassertemperaturen von 7 oder später 6 Grad noch frei von Schnee und Eis. Lediglich an der Hochwasserlinie schoben sich nach sehr kalten Nächten einige Eissäume zusammen. Wäre der Frost erst im Januar oder Februar bei bereits kälterem Wasser aufgetreten, hätten sich wohl auch auf dem Watt schnell größere Eisflächen gebildet.
Der nächste Beitrag soll zeigen, wie die Tiere mit dem Wintereinbruch zurecht kamen.

Blick von Föhr zum Sonnenaufgang über Langeneß
Nach dem ersten Schnee wurde es in klaren Nächten ziemlich kalt. In der eisigen Luft waren von Föhr die Warften von Hallig Langeneß deutlich vor der aufgehenden Sonne zu sehen.
Freiwillige läuft über vereisten Strand
Frostiger Spaziergang: Obwohl die Nordsee noch 7 oder 6 Grad "warm" war, konnte Pauline am Strand über einen schmalen Saum aus frischem Eis laufen.
Fahrrad am verschneiten Deich bei Ehstensiel
Da am Deich nur wenig Schnee lag, konnte das Team aus St. Peter-Ording eine Radtour auf der Vogelzählstrecke in Richtung zum Eidersperrwerk unternehmen.
Weißer Deich an der Eidermündung bei Vollerwiek
Bei Vollerwiek standen sogar noch Schafe auf dem Deich.
Schwimmende Eisente
Jannis, Freiwilliger aus dem vorigen Jahr, war in Hörnum / Sylt genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um hier eine männliche Eisente so nahe zu sehen. Man achte auf die enorm langen schwarzen Schwanzfedern, die nur knapp aus dem Wasser heraus ragen.
Gänse fliegen über dem Deich bei Keitum
Vor Keitum suchten Nonnengänse Flächen mit wenig Schnee, um hier zu grasen.
Das alte Schöpfwerk von Keitum
Eine Aufgabe unseres Sylter Teams sind auch regelmäßige Kontrollen der kleinen Stationen wie hier in Keitum oder in Morsum, die erst im Frühjahr wieder dauerhaft besetzt werden.
Station am Leuchtturm Westerhever im Schnee
Trotz ihrer Lage mitten im Nationalpark ist hingegen die Station mit den beiden Häusern am Leuchtturm Westerhever ganzjährig besetzt.
Schwungvolle Abfahrt am Deich
Die ersten Schneefälle schränkten den Bewegungsradius des Teams noch nicht allzu sehr ein, so dass auch Deichsurfen mit alten Boards möglich war: Johanns Abfahrt sah schon ziemlich gekonnt aus.
"Deichsurfen" vor Westerhever
Hier noch ein Belegfoto, das zeigt, dass das Ganze wirklich vor Westerhever stattfand :-)
Freiwillige blickt mit Fernglas vom weißen Deich
Zum Abend hin kamen vor St. Peter-Ording auch Jule und Cosima von der Vogelbeobachtung zurück.
Sonnenuntergang mit Gänsen in langen Ketten am oberen Bildrand
Zum Sonnenuntergang hörten sie Nonnengänse, die hoch am Himmel in Richtung Holland zogen, wo weniger Schnee auf den Wiesen lag.