Frühjahrsputz am Strand

Müllsammlungen vor der Brutsaison

Der Frühjahrsputz hat nicht nur drinnen Tradition. Auch draußen waren unsere Teams wieder an mehreren Orten aktiv, um vor der Vogelbrutsaison noch Plastik aus dem Weltnaturerbe zu holen. Die Fotos geben einige Eindrücke aus Friedrichskoog, St. Peter-Ording und von Sylt.

Schon vor drei Wochen packten unsere Freiwilligen bei "Friedrichskoog macht klar Schiff" mit an, um Müll aus dem Spülsaum zu sammeln. Ein Bild gibt es leider nur vom Infostand, mit dem wir die Aktion für interessierte Gäste begleiteten. Nach einer Sammelaktion auf Föhr war dann am vorigen Wochenende besonders viel los. 
Am Samstag hieß es "SPO klart auf", wobei Freiwillige und Hauptamtliche auf verschiedenen Strandabschnitten im Nationalpark sammelten, Fundstücke erfassten und zugleich Fragen beantworteten. In Wittdün war unser Team zugleich mit etwa 30 weiteren Aktiven am Kniepsand unterwegs. Am Sonntag organisierten unsere Teams von Hörnum und Puan Klent den "Beach CleanUp" auf sieben Kilometern im Sylter Süden zwischen Hörnum-Nord und Sansibar. 

Schön war das Miteinander von Jung und Alt ebenso wie von Urlaubsgästen, Einheimischen und unseren Freiwilligen. Auf Sylt fanden sie auffällig viele Kunststoffkanister. Ansonsten gab es hier einen Wäschekorb und dort ein Paar Schuhe, zahlreiche Plastikverpackungen und leider die allgegenwärtigen Schnurknäuel aus den sogenannten Dolly Ropes.
Das sind Bündel von Kunststtofffäden, die Fischer an ihren Grundschleppnetzen befestigen, damit diese bei Bodenkontakt weniger verschleißen. Stattdessen reissen dann die dünnen, meist blauen oder orangen Plastikfäden ab und machen sich im Wasser mehr oder minder verknäuelt auf Wanderschaft. Immer wieder verheddern sich dann tauchende Vögel in ihnen und gehen oft daran zugrunde. Wahrscheinlich zerbröseln viele Fäden mit Zeit auch zu gefährlichem Mikroplastik.

Leider kann man bei Sammelaktionen nur einen Bruchteil der Kunststoffteile im Meer wieder entfernen. Viele sinken auf den Meeresboden, andere landen irgendwo in Salzwiesen und werden bald überwuchert.  Und an Strandküsten wird der Spülsaum schnell mit Sand überweht, so dass viele Teile schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen oder nur schwierig zu bergen sind. 

Um Aufmerksamkeit auf das Problem des Meeresmülls zu lenken, sind die Sammlungen aber auf jeden Fall sinnvoll. Das ist auch jetzt wieder gelungen. Herzlichen Dank an alle, die dabei waren!

Mehr zum Thema Plastikmüll erfährt man auch bei unseren Strand- und Spülsaumführungen, die viele Teams anbieten. Die Termine stehen hier im Gesamtkalender und auf den Seiten der Stationen.

 

Freiwillige am Infotisch
Anjuli betreute unseren Infotisch zur Müllsammlung in Friedrichskoog. Vor ihr verschiedene problematische Stücke wie Flaschenposten, Kunststoffflaschen oder auch Paraffin-Brocken. Im Plüschvogel kann man zeigen, wie viel Plastik manche Tiere im Magen haben.
Drei sammelnde Menschen in den Dünen
In St. Peter-Ording ging es am vorigen Samstag auf verschiedene Strecken im und am Nationalpark. Selbst in der zweiten Dünenkette findet man Kunststoffmüll, da Folien oder leichte Verpackungen bis hierhin geweht werden.
Knieende und laufende Personen mit Müllsäcken
In der Vegetation muss man oft genauer hinsehen, um Kunststoffe noch zu entdecken. Manchmal stößt man auf im Gras verborgene PET-Flaschen, weil sie unter den Füßen knistern.
Fotomontage: Schnurknäuel und Menschen mit Strichliste am Strand
"Dolly Ropes" landeten oft in den Müllsäcken und auf Strichlisten.
Freiwillige und Gäste mit Müllsäcken am Strand
Auf Sylt ging es am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein hinaus.
Kleine Gruppe von Müllsammlerinnen hält Säcke zur Kamera
Die Müllsäcke füllten sich schnell. Franziska, Amelie und Carlotta mit zwei Urlauberinnen, die tatkräftig mit anpackten.
Zwei Freiwillige knien im Sand
Franziska und Carlotta fanden ein weitgehend im Sand verborgenes Fischernetz und hatte ziemliche Mühe, es zu bergen.
Freiwillige sitzen mit Müllsäcken und Kanistern an Strandtreppe
Geschafft! Pause am Endpunkt der Sammlung. Der Müll wurde später vom Tourismus-Service dort abgeholt.