Frühling am Watt

Balzende Vögel im Nationalpark

Gestern begann der meteorologische Frühling. Genau rechtzeitig hierzu hatte sich am Wochenende die Wetterlage beruhigt und verwöhnte die Küste mit viel Sonne. Spuren der vorherigen Stürme waren allerdings noch überall zu sehen. An manchen Deichen lagen die Spülsäume außergewöhnlich hoch. An Salzwiesen und Sandbänken war deutlich erkennbar, dass Wasser mit enormer Kraft hinüber geflossen war. Und in manchen Prielen schienen sich zuvor angespülte Tiere neu zu orientieren.

Trotz des auch für sie bis dahin ziemlich anstrengenden Wetters nutzten die Vögel die Sonne, um ihre Reviere zu beziehen und auch schon gegen Konkurrenten zu verteidigen. Feldlerchen sangen über ihren künftigen Brutarealen, die teilweise noch Tage zuvor hoch überspült waren. Am Strand kamen manche Sandregenpfeifer bereits richtig in Balzstimmung. Sie flogen flach über dem Boden ihre Kreise, zeigten seltsame Imponierrituale und scharrten sogar schon erste Nestmulden - Ende Februar.

Wer den Frühling im Weltnaturerbe Wattenmeer erleben möchte, findet in unserem Veranstaltungskalender oder auf den Seiten der Stationen auch jetzt interessante Führungen unserer Freiwilligen-Teams.

Hoher Spülsaum und kleine Schäden am Deich
Nur knapp unter dem Container der Badeaufsicht liegt zurzeit auf dem Deich bei Vollerwiek der oberste Spülsaum. Am Deichfuß haben die Wellen einige Löcher in das Gras geschlagen.
Frische Windrippeln auf einer Sandbank
Manche Sandbänke sind wie vom Wasser planiert. Am Sonntag begann aber zeitweise bereits der Wind wieder mit frischen Rippeln eigene Akzente zu setzen.
Freigelegte Wurzeln am Strand
An manchen Stellen sind eigentlich tief sitzende Wurzelstöcke freigespült worden.
Seesterne kriechen im Priel
In einem flachen Priel "wimmelte" es von Schlangensternen. Die Fluten haben sie offenbar in großen Mengen hierher gespült.
Zwei Frauen ziehen Müll zum Deich
Mit den Stürmen war viel Müll an die Küste gekommen. Diese beiden Frauen bauten sich aus gefundenen Fischkisten und Seilen einen ganzen Schleppzug, um jede Menge weiterer Stücke und Folien vom Watt bis zum Deich zu ziehen. Gute Idee!
Singende Feldlerche
Die Vögel geraten immer mehr in Balzstimmung. Lerchen singen schon oft hoch oben am Himmel.
Sandregenpfeifer flach über dem Boden fliegend
Der Februar war gut 4 Grad wärmer als üblich. Vielleicht war das der Grund, dass auch Sandregenpfeifer am sonnigen Wochenende vielfältiges Revierverhalten zeigten. Dieses Männchen zog in rasanten Balzflügen seine Runden.
Vier Sandregenpfeifer im Balzspiel am Strand
Hier versuchten wohl zwei Paare mit Imponiergesten die Grenze zwischen ihren Brutrevieren auszuhandeln.
Weitere Balzrituale
Hin und her - im Bann der Hormone :-)
Typische Kuhle im Sand
Sogar eine erste Nestmulde hatte ein Regenpfeifer bereits gescharrt. Bis aber ein Weibchen ein Ei hinein legt, dürfte es noch einige Zeit dauern.
Sonnenuntergang an der See
Willkommene Sonnentage im Weltnaturerbe Wattenmeer.