Gefahren im Wattenmeer vermeiden
Wissen schützt vor Risiken
Dieses Video zeigt Tempo und Kräfte, die Ebbe und Flut im Wattenmeer entwickeln können.
Auch in diesem Sommer waren immer wieder Rettungsaktionen nötig, weil Menschen die Gezeiten und das Wetter im Wattenmeer falsch eingeschätzt hatten. Vor Büsum ertrank im Juli sogar ein Mann bei dem Versuch, einen Priel zu durchschwimmen, der ihm den Rückweg vom Watt abgeschnitten hatte.
Nicht nur Sturmtage mit Orkanböen und hoher Brandung sind gefährlich. Manche Vorländer wie bei Westerhever werden bereits bei Springfluten und mäßigem Wind überspült. Weil Flächen nah am Deich oft besonders tief liegen, kann dann der Rückweg plötzlich überflutet sein.
Eine andere Gefahr ist Seenebel. Selbst bei blauem Himmel kann in wenigen Minuten eine Nebelwand aufziehen und die Sichtweite unter 100 Meter sinken. Auf dem Watt oder auf weiten Stränden geht dann leicht die Orientierung verloren.
Gerade bei Windstille werden Tempo und Kraft der Gezeiten unterschätzt. Der Tidenhub, also der Unterschied zwischen Niedrig- und Hochwasser, beträgt in vielen Bereichen vor der Küste um drei Meter, bei Springtide sogar 3,5 Meter. Bei Flut kann das Wasser dann in wenigen Minuten um 10 Zentimeter steigen und hierbei hohe Geschwindigkeit erreichen. Schon in einem knietiefen Strom findet man dann kaum noch Halt. Gegen die Strömung zu schwimmen ist nicht möglich.
Geht man hinaus in die Salzwiesen, auf die Strände oder ins Watt, sollte man immer die örtlichen Besonderheiten sowie die Gezeiten- und die Wetterprognose kennen. Ein Kompass hilft, auch bei Nebel rechtzeitig zurück zu sein. Ein Handy nützt nur, wenn es ausreichend geladen ist.
Kennt man sich nicht aus, erkundet man das Weltnaturerbe Wattenmeer besser bei Führungen, die unsere Freiwilligen oder auch andere Nationalpark-Partner anbieten. Die Veranstaltungen unserer Teams findet man im Gesamtkalender oder auf den Seiten der jeweiligen Stationen.