Geflügelpest im Wattenmeer
Vorsicht mit toten oder schwachen Vögeln!
Zurzeit liegen an einigen Stränden und Deichen stark geschwächte oder bereits tote Seevögel. Diese können Opfer der für Vögel hochansteckenden Geflügelpest sein. Leider kann diesen Tieren nicht geholfen werden. Noch lebende Tiere verenden meist nach kurzer Zeit.
Die Schutzstation Wattenmeer bittet darum, zu diesen Tieren insbesondere auch mit Hunden Abstand zu halten. Lebende Tiere sollen keinesfalls aufgenommen werden.
Die zuständigen Stellen in den Orten und im Naturschutz haben das Problem im Blick. Bei gehäuftem Auftreten toter Tiere werden diese von geschulten Fachleuten zügig eingesammelt, um auch die Weiterverbreitung der Seuche bremsen.
Zurzeit werden überwiegend Lachmöwen und vereinzelt Flussseeschwalben gefunden. Ein Hoffnungsschimmer ist, dass die im Vorjahr stark betroffenen Arten wie Brandseeschwalbe oder Basstölpel inzwischen eine Immunabwehr zu entwickeln scheinen und in dieser Brutperiode bislang nicht wieder in großen Zahlen umkommen.
Tote oder schwache Vögel können im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer samt Foto gemeldet werden. Auch hierbei gilt: Abstand halten und ggfs. auch Hunde von den Vögeln fernhalten.
Geflügelpest / Vogelgrippe
Die Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, ist eine oft tödlich verlaufende Art der Aviären Influenza. Eine Form des Virustyps H5N1 breitet sich seit einigen Jahren weltweit aus. Nachdem die Geflügelpest bis dahin überwiegend im Winter auftrat, kommt es seit 2022 auch zu teils katastrophalen Ausbrüchen in Vogelkolonien zur Brutzeit.
Das Virus ist bereits mehrfach von Vögeln auf Säugetiere wie Füchse, Marder oder Seehunde übergesprungen. Auch Menschen können infiziert werden und daran sterben*, wenngleich solche Fälle in Deutschland bisher nicht aufgetreten sind.
Bei Nerzen und Seelöwen wird inzwischen auch die Ausbreitung innerhalb von Säugerarten vermutet.