Gegen Ausweitung der Öl- und Gasförderung im Nationalpark

Schutzstation Wattenmeer erteilt Forderungen klare Absage

Den Forderungen, angesichts steigender Energiepreise die Ölförderung im Weltnaturerbe Wattenmeer zu erhöhen und  weitere Gasvorkommen im Nationalpark zu erschließen, erteilt die Schutzstation Wattenmeer eine klare Absage.

„Es ist sehr kurzsichtig gedacht, unsere heimische Natur durch die Ausbeutung fossiler Rohstoffe in der Nähe des Nationalpark zu gefährden“, sagt Katharina Weinberg, Naturschutzexpertin der Schutzstation Wattenmeer. Auch unter Klimagesichtspunkten seien diese Überlegungen geradezu absurd. „Jede Öl- oder Gasförderung im Nationalpark Wattenmeer ist ein unvertretbares Sicherheitsrisiko“, so Weinberg weiter. Es bestehe die Gefahr von Unfällen in diesem sensiblen Ökosystem und die Natur werde durch die Aktivitäten gestört.

Die zu erschließenden Ölvorkommen decken den deutschen Energiebedarf nur zu einem Bruchteil und der mögliche Schaden sei durch nichts zu rechtfertigen. „Öl  und Gas müssen in einem Nationalpark und Weltnaturerbe im Boden bleiben können“, sagt Weinberg. Die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen gebiete es, die anvertraute Natur nicht durch kurzfristigen Aktionismus zu zerstören.

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Bohrinsel Mittelplate und Versorgungsschiff
Wintershall Dea will die Förderung auf der Ölinsel Mittelplate im Nationalpark erhöhen. Die Ölförderung im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer gibt es wohl nur, weil sie noch direkt vor der Einrichtung des Nationalparks genehmigt wurde.
Mit einem Weltnaturerbe ist der Abbau von Bodenschätzen gar nicht vereinbar. Um die Anerkennung der UNESCO dennoch zu erreichen, wurde der Bereich der Mittelplate formal nicht als Weltnaturerbe angemeldet.