Gemeinsam zum Blauortsand

Erkundung mit hauptamtlicher Begleitung

Für das Büsumer Team sind die Tagestouren zum Blauortsand zweifellos Höhepunkte der Freiwilligenzeit. Bei Springtiden im Sommerhalbjahr sind dort jeweils mittags die Rastvögel zu zählen. Zugleich werden an diesen Tagen Meeresmüll und Totvögel erfasst.
Zur Einarbeitung des Teams und zur Beobachtung der längerfristigen Veränderungen von Sand und Rückseitenwatt begleiten ab und an auch Hauptamtliche die Touren. Am 14. September waren es Stationsleiterin Kirsten Thiemann und Barbara Ganter als stellvertretende Naturschutzkoordinatorin.

Zum Sonnenaufgang um 7 Uhr trafen sie sich mit Greta, Lara, Lina und Nora, die bereits aus Büsum herangeradelt waren, am Hedwigenkoog. Zügig ging es hinaus, um zur Querung des tiefen Priels eventuell noch eine für den Oktober günstigere Flachstelle zu finden. Auf dem weiteren Weg fielen Bestände des Zwergseegrases auf. Dieses breitet sich langsam auch vor Dithmarschen wieder aus. Ebenso erkundete die Gruppe im Osten des Blauortsands die wachsenden Flächen der Unteren Salzwiese. Auf dem Sand waren alle froh, vor der Spülsaumkontrolle die schweren Rucksäcke abzulegen. Später war bis zur Vogelzählung Zeit für das Mittagessen und eine kleine Rast.

Die Zählung selber erwies sich als unvermutet schwierig, da die Schwärme der Watvögel immer wieder ohne klar ersichtlichen Grund aufflogen und sich auf der Sandbank umgruppierten. Den Rückweg trat die Gruppe früher als sonst an, um noch einmal den großen Priel und seine schlickigen Ufer zu erkunden. Mitte September standen zwar noch über 12 Stunden Tageslicht zur Verfügung. Im Oktober sollten es jedoch nur noch 11 bis 10 Stunden sein. Auch dann muss der Priel morgens und abends gefahrlos zu queren sein. Für Kirsten und Barbara war die Wanderung somit eine wichtige Auffrischung ihrer Ortskenntnisse, um mit dem Team etwa vor windigen Tagen besser entscheiden zu können, ob eine Tour auf den Blauortsand sicher durchführbar ist.

Dieser Text stammt aus Heft 2023 Nr. 4 unserer Zeitschrift "Wattenmeer", das  zurzeit im Druck ist.

Schafe bei Sonnenaufgang
Schafe am Wegesrand. Um sich zum Sonnenaufgang bei Hedwigenkoog zu treffen, mussten alle Teilnehmerinnen früh starten.
Gruppenbild auf dem morgendlichen Watt
Start zum Blauortsand: Lara, Barbara, Kirsten, Greta, Nora und Lina auf dem Watt
Gruppe im Priel mit tiefen Fußspuren davor
Eine Barriere ist der tiefe Priel mit schlickigem Watt vor dem Hedwigenkoog.
Gruppe in schlickigem Watt
Mit den schweren Rucksäcken war es nicht einfach, durch den Schlick am Priel zu kommen.
Locker wachsendes Zwergseegras
Später lagen lockere Wiesen des Zwergseegrases auf dem Weg. Dieses ist vor Dithmarschen ziemlich selten.
Gruppe quert Salzwiese am Blauortsand
Im Osten des Sandes hat sich in den vergangenen Jahren eine Salzwiese mit Queller, Schlickgras und anderen Pflanzen gebildet.
Zwei Freiwillige mit verschiedenen Geräten in den Händen
Bei Touren zu den Außensänden muss auch der Umgang mit vielfältiger Technik geübt werden. Haben Handys Empfang? Wie genau orientiert man sich mit dem GPS-Gerät? Welche Daten können direkt ins Tablet eingegeben werden? Wann und wie ist das Funkgerät für den direkten Kontakt zu den Seenotrettern einzusetzen?
Spülsaumkontrolle auf dem Blauortsand
Kartierung des Spülsaums auf dem Sand. Die schweren Rucksäcke hatten alle zuvor im "Basislager" abgelegt.
Vogelzählung mit Ferngläsern und "Spektiven"
Zugvogelzählung beim Hochwasser zur Mittagszeit.
Vogelschwärme und Bake vor dem Blauortsand
Viel Bewegung herrschte in den Vogelschwärmen. Auch der Blauortsand bewegt sich, - allerdings viel langsamer. Die Bake, das Seezeichen im Hintergrund, wurde ursprünglich auf dem Sand errichtet. Dieser ist allerdings innerhalb vieler Jahre von der damaligen Position weit ostwärts gewandert.
Gruppe in knietiefem Wasser im Priel
Auf dem Rückweg erkundete das Team noch einmal genau den Bereich des tiefen Priels.
Sonnenuntergang vor dem Hedwigenkoog
Auf dem Rückweg nach Büsum ging bereits wieder die Sonne über dem Watt unter.