"Grünschnäbel" und "Alte Hasen" im Naturschutzdienst

Bei der Betreuungsarbeit im Wattenmeer bricht eine neue Ära an: Neben ganz jungen Leuten bekommen nun auch ältere Semester verstärkt die Möglichkeit ihr freiwilliges Engagement für Naturschutz im Rahmen eines Praktikums zu beweisen. Die ersten drei Freiwilligen im Alter von über 27 Jahren haben ihren Dienst als Nationalpark-Betreuer bei der Schutzstation Wattenmeer bereits aufgenommen. Ein Hotelier aus Dresden ist gemeinsam mit Zivis und jüngeren Praktikantinnen im Wattenmeerhaus Hooge tätig, eine Schuldirektorin aus Köln betreut eine Seeschwalbenkolonie auf Sylt, und eine Malerin aus Diepholz ist als Wattführerin gemeinsam mit Zivildienstleistenden im Einsatz.

Angesichts des "bröckelnden" Zivildienstes entstand unsere Initiative für den Freiwilligendienst, so Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer:". Wo bisher oft "Zivis" tätig sind, sollen künftig Menschen aller Altersstufen auf freiwilliger Basis in den Naturschutzstationen zusammenarbeiten. Jugendliche im FÖJ, Rentner, Arbeitslose und Berufstätige im "Sabbatjahr" sollen in gemischten Freiwilligenteams die Naturschutzarbeit im Nationalpark Wattenmeer leisten und dabei auch über Generationengrenzen hinweg kooperieren und Erfahrungen austauschen."

Um das optimal zu gewährleisten, soll die Mitarbeiterschulung und Fortbildung attraktiver werden. Durch verstärkte Betreuung soll es gelingen, "alte Hasen" und "Grünschnäbel" für begrenzte Zeit zu engagierten Naturschutzteams zusammenwachsen zu lassen.

Langfristig soll die Idee der Freiwilligendienste so fortentwickelt werden, dass es für Menschen aller Altersstufen selbstverständlich wird, sich in geeigneten Lebensabschnitten ehrenamtlich im Umwelt- oder auch Sozialbereich zu engagieren.

Schutzstation Wattenmeer und NABU arbeiten in Abstimmung mit dem Umweltministerium in Kiel und der Verwaltung für das Freiwillige Ökologische Jahr daran, ab dem Jahr 2004 auf Bundesebene ein Modellprojekt für einen generationenübergreifenden Freiwilligendienst anerkannt und gefördert zu bekommen.

Freiwillige, die im laufenden oder kommenden Jahr an einer 6- bis 12-monatigen Mitarbeit interessiert sind, können sich jederzeit melden im Regionalbüro der Schutzstation Wattenmeer, Norderstr. 40, 25813 Husum, Telefon: 04841/87919