Herausrupfen für den Naturschutz

Mitmachaktion gegen invasive Cranberrys in den Sylter Dünen

Eigentlich kennen wir sie eher vom Kuchen oder aus dem Müsli: Seit einigen Jahren überwuchern die aus Nordamerika stammenden Cranberrys die Bodenvegetation in Sylter Schutzgebieten. 

2019 ruft die Schutzstation Wattenmeer wieder Urlauber und Einheimische zu einer Mitmachaktion auf, um die Großfrüchtigen Moosbeeren, wie sie auf Deutsch heißen, per Hand aus den Dünenflächen herauszurupfen. Seit 2015 finden diese vom Kreis Nordfriesland genehmigten Aktionen jährlich im Herbst statt. 

„Wir wollen Strandling, Sumpfbärlapp und Zwergbinsen bessere Wachstumsbedingungen geben“, sagt Dennis Schaper, Stationsleiter der Schutzstation Wattenmeer auf Sylt. Die Erfahrungen zeigen, dass dazu jahrelange Handarbeit erforderlich ist. „Auf den Probeflächen sind innerhalb eines Jahres etwa 20 Zentimeter lange neue Ausläufer nachgewachsen, aber immerhin keine Beeren“, so Schaper. Dieses Jahr soll das Übel deshalb schwerpunktmäßig von der Wurzel her angepackt werden. 

Jeder ist dazu herzlich willkommen. Die bei der Aktion gesammelten Beeren können mitgenommen werden...

 

Fernseh-Beitrag des Schleswig-Holstein-Magazins des NDR 
vom 13. Oktober

Fernseh-Beitrag aus "DAS!" im NDR
vom 22. November

 

Termine für die Cranberry-Aktionen im Herbst 2019:

Sa, 05.10. 14:30 Uhr

So, 13.10. 11:00 Uhr 

Sa, 19.10. 15:00 Uhr

So, 27.10. 11:30 Uhr

Sa, 2.11. 11:30 Uhr

 

Treffpunkt: Bushaltestelle Hörnum Nord

Bitte Gummistiefel und warme Kleidung mitbringen; Handschuhe werden gestellt.

Gruppen bitte vorher anmelden! Auch Sondertermine sind auf Anfrage möglich.

 

Stichwort: Cranberry

Die Großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium macrocarpon) stammt aus Hochmoorgebieten Nordamerikas. Bis zu einem Meter pro Jahr breiten sich die zur Familie der Heidekrautgewächse gehörenden Pflanzen kriechend aus. Dabei bilden sie einen zusammenhängenden Pflanzenteppich, bei dem Einzelpflanzen nicht erkennbar sind. Ihren englischen Namen Cranberry bekam die Pflanze durch die Form ihrer Staubgefäße, die an einen Kranichschnabel erinnert. Im Niederdeutschen kennt man sie als Kranbeere.

 

Cranberrys werden im Osten Nordamerikas seit 200 Jahren angebaut. Möglicherweise lernten die ersten Siedlern von den Ureinwohnern, wie sie die Beeren verwenden konnten. Die roten, herb säuerlichen Beeren dienen als Backzutat und sollen gegen Harnwegsinfektionen helfen. In norddeutschen Mooren und auf niederländischen Inseln wurden sie aktiv eingebürgert. Größter europäischer Produzent von Kranbeeren ist Lettland.

Seit 2015 finden die Cranberry-Aktionen in den Sylter Dünen jährlich im Herbst statt. Foto: Dennis Schaper, Schutzstation Wattenmeer
Cranberry-Ausläufer wachsen bis zu einem Meter pro Jahr. Foto: Dennis Schaper, Schutzstation Wattenmeer
Bei der Aktion gesammelte Cranberrys können mitgenommen werden. Foto: Kirsten Thiemann, Schutzstation Wattenmeer