Herbstliche Naturkräfte
Oststurm vertreibt späte Wärme
Bis Anfang November hatten wir im Nationalpark Wattenmeer meist südwestliche Wetterlagen, die mit afrikanischer Warmluft für außergewöhnlich hohe Temperaturen sorgten. Manche Pflanzen wie der Strandflieder begannen jetzt noch einmal zu blühen. Zugleich traten mit dem Südwestwind oft höhere Wasserstände als normalerweise auf.
Schlagartig änderte sich das Mitte dieser Woche. Insbesondere am Donnerstag drückte ein schneidend kalter Oststurm das Wasser aus dem Watt hinaus. Das Nachmittagshochwasser lief daher etwa zwei Meter niedriger als Normal auf. Die oberen Wattflächen blieben tagelang trocken. Manche sollen erst morgen wieder überspült werden. Bei Windböen bis Stärke 9 flog der Sand in großen Schwaden über die Sandbänke. Unsere Freiwilligen mussten manchmal ordentlich kämpfen, um nicht vom Deich geweht zu werden oder bei Beobachtungsgängen wieder gegen den Wind zur Station zu kommen.
Heute Nacht gab es an der Ostküste sogar 10 Zentimeter hohen pappigen Schnee, unter dem sich Büsche zu Boden neigten oder größere Äste abbrachen. Die Schneewolken zogen aber knapp am Watt vorbei, so dass man dort heute bei Temperaturen von zwei bis drei Grad und schwachem Wind meist die Sonne genießen konnte.
Bis zum Dezember soll es bei wechselnden Winden wieder etwas wärmer werden. Wer dann mehr über das Weltnaturerbe Wattenmeer erfahren will, ist bei unseren Freiwilligen gut aufgehoben, die an vielen Orten draußen und oft auch drinnen Veranstaltungen anbieten. Die Termine stehen hier im Hauptkalender und auf den Seiten der einzelnen Stationen.